Langzeitverschmutzungen auf Solarmodulen führen zu einer Reduzierung der Energieerträge. Wir empfehlen deshalb, die Anlage – sofern möglich (z.B. über ein Dachfenster) – regelmäßig zu kontrollieren und die Erträge im Blick zu behalten. Auch mit dem bloßen Auge können starke Verschmutzungen oder Moose bereits vom Boden aus erkannt werden. Ein Vergleich mit anderen Solarstromanlagen in Ihrer Region über die Ertragsdatenbank des SFV kann hilfreich sein, um Störfaktoren rasch zu erkennen.

1. Reinigung durch Regen und Wind

Bei einer Dachneigung von mindestens 15° und geringfügiger Staubbelastung aus der Luft ist normalerweise keine Reinigung der Anlage erforderlich. Die Glasflächen der Module werden ausreichend durch Regen und Wind gereinigt. Einige Hersteller werben sogar mit einem schmutzabweisenden Lotuseffekt ihrer Module, so dass eine zusätzliche Robustheit gegenüber üblichen Schmutzablagerungen gegeben sein kann. Diese Zusatzfunktion kann an problematischen Standorten durchaus hilfreich sein.

2. Soll ich die Anlage selbst reinigen?

Einige Betreiber:innen reinigen die Solarmodule regelmäßig mit Wasser, wenn sie leicht zugänglich sind und das Haus nicht mehrstöckig ist. Dies birgt keine Gefahr für die Module. Es wird jedoch empfohlen, die Solarmodule nicht in der Mittagshitze zu reinigen, um mögliche Risse durch thermische Spannungen zu vermeiden. Verwenden Sie idealerweise kalkarmes Wasser ohne Reinigungszusätze. Insbesondere bei der Wahl des Werkzeuges ist Vorsicht geboten - denn bereits kleinste Kratzer können zu Ertragseinbußen führen oder die Module langfristig schädigen. Der einfachste Reinigungseffekt wird weiterhin durch den natürlichen Regen erzielt.

Daher raten wir dringend davon ab, Grünbewuchs eigenständig zu entfernen, Module eigenständig zu bürsten, zu schrubben oder mit zu hohem Wasserdruck zu bearbeiten. Unsachgemäße Anwendung kann zu Kratzern auf dem Modulglas oder Beschädigungen an Dichtungen und Kabeln führen, was zu Ertragsminderungen und einer schnelleren Verschmutzung führt. Darüber hinaus können zusätzliche Schäden am Modul verursacht werden, die möglicherweise die Garantie des Herstellers in Gefahr bringen.

3. Fachfirmen für großflächige Verschmutzungen

Wenn sich Ihre Solaranlage in der Nähe von Industriegebieten (Industrieabgase und Staub), Bahnlinien (Eisenabrieb), Antennenmasten (eingetrockneter Vogelkot) oder Bäumen befindet, die im Frühjahr klebrige Pollen abwerfen, könnte es notwendig sein, Unterstützung von Fachunternehmen in Anspruch zu nehmen. Gleiches gilt, wenn Moos oder Flechten am Rahmen der Module wachsen. In solchen Fällen ist schnelles Handeln ratsam, da bereits kleinste, für das Auge unsichtbare Spalten zwischen Modulrahmen und Solarglas mikroskopisch kleine Sporen auf der Wafer-Oberflächen absetzen könnten, die dann bis tief ins Innere des Moduls wachsen.

Es gibt immer mehr Fachfirmen, die sich auf die Reinigung von Solaranlagen spezialisieren. Aber auch Unternehmen, die im Bereich der Gebäudereinigung arbeiten, sehen hier ein neues Aufgabengebiet. Die Preisunterschiede bei den Firmen sind erheblich. Bei großflächigen Anlagen kann die Beseitigung von Verschmutzungen auch mehrere Tage in Anspruch nehmen. Holen Sie am besten mehrere Angebote ein und achten Sie auf regionale Firmen, um lange Anfahrtswege zu vermeiden.