Datum: 30.10.05
Sonderpreis für persönliches Engagement von EUROSOLAR für Wolf von Fabeck
Dankesrede von Wolf von FabeckEin Preis von EUROSOLAR für persönliches Engagement ist eine besondere Ehrung, für die mein herzlicher Dank an Hermann Scheer und an das Preisrichterkollegium geht!
Gerne nutze ich die Gelegenheit, aus meinem derzeitigen Engagement zu berichten:
Die Wirtschaft braucht andere Rahmenbedingungen, damit die Arbeitslosigkeit zurückgeht. Wir brauchen mehr Menschen, die für die Zukunft arbeiten. Mehr Lehrer, mehr Ausbilder, mehr Forscher, mehr Menschen im Bereich der werterhaltenden Produktion, für Qualitätskontrollen, in sozialen Berufen und im kulturellen Bereich. Es gibt genügend intelligente Menschen im Land, aber es fehlt die Ausbildung, und vor allem, es fehlen die Stellen. Personalintensive Unternehmen werfen keine Gewinne mehr ab.
Die Personalkosten sind zu hoch und sie werden durch Lohnsteuer und Sozialabgaben sogar noch verdoppelt. Der Staat selber macht durch seine Steuer- und Sozialgesetze den Produktionsfaktor Arbeit unattraktiv. Gesucht ist deshalb eine leistungsfähige Steuerquelle, die diese Steuer- und Abgabenlast übernehmen kann. Die Mehrwertsteuer ist es sicher nicht!
Hermann Scheer macht schon seit Jahrzehnten darauf aufmerksam, welch überragende Bedeutung die Energie in einer Volkswirtschaft hat. Aber kann sie auch die gewaltige Steuerlast tragen, die wir ihr aufbürden wollen?
Inzwischen bestätigen empirische ökonometrische Untersuchungen durch Prof. Kümmel von der Uni Würzburg, dass die Produktionsmächtigkeit (Produktionselastizität) der Energie die des Produktionsfaktors Arbeit bei weitem, sogar um ein Vielfaches, übertrifft. Und die Faktorkosten der Energie sind erheblich niedriger. Hier sind also erhebliche Reserven für eine höhere Besteuerung.
Die Arbeitsgruppe um Professor Kümmel liefert eine wissenschaftliche Erklärung für das Entstehen der Arbeitslosigkeit: Es besteht ein ständiger Anreiz zur Substitution von teurer, produktionsschwacher Arbeit durch billige und produktionsmächtige Energie. Diese Erkenntnis wird von der konventionellen Volkswirtschaftslehre und der Politik allerdings bisher schlicht ignoriert.
Wir müssen endlich die Konsequenzen ziehen! Als Geschäftsführer des Solarenergie-Fördervereins Deutschland unterstütze ich engagiert den Vorschlag, den Produktionsfaktor Arbeit finanziell zu entlasten, die Energie hingegen steuerlich zu belasten, um so die Ursache der Arbeitslosigkeit direkt zu beseitigen.
Wir brauchen dazu kein Wirtschaftswachstum; wir brauchen nicht immer mehr und immer kurzlebigere Massenprodukte! Wir brauchen eine Verlagerung der Abgabenlast von der Arbeit auf die Energie!
Eine ausführlichere Darstellung, die auch auf häufige Einwände eingeht, finden Sie unter:
Arbeitsplätze und soziale Gerechtigkeit - aber wie?