Agenda 2009 - Agenda 2010
04.06.03 Agenda 2009Berichtigungen gegenüber dem Text vom 08.05.03 in Rot
Sehr geehrte, besorgte Sozialfreunde, der Staat und die Sozialversicherungen brauchen Geld. Bisher erhalten sie es auf folgende Weise:
150 Mrd EUR Lohn- und Einkommensteuer
Wir wollen hier nicht über die Höhe der Einnahmen oder Ausgaben streiten, sondern die Quelle der Einnahmen grundsätzlich zur Diskussion stellen.
Würde man diese Einnahmen durch eine Besteuerung sämtlicher - in der Bundesrepublik Deutschland verbrauchter - Primärenergie ersetzen, so müsste jede Kilowattstunde Primärenergie mit einer Steuer von 21 Cent belastet werden.
Kein Ärger mehr mit dem Finanzamt! Sie zahlen ÜBERHAUPT keine Steuern (außer der Energiesteuer von 21 Cent/kWh) und keine Sozialabgaben.
Keine Lohnnebenkosten mehr! Die Renten, die Arbeitslosengelder, die Sozialhilfe und die Krankenversicherungsleistungen sowie alle sonstigen Verpflichtungen des Staates und der Kommunen werden aus der Energiesteuer bezahlt. Was wären die Folgen? Alle Waren und Dienstleistungen, die mit hohem Energieverbrauch verbunden sind (z.B. Produkte mit einem hohen Anteil von Aluminium) würden teurer. Alle Waren und Dienstleistungen, die mit hohem Personalaufwand erbracht werden, werden billiger (z.B. Friseur sowie alle handgefertigten Produkte). Die Bevölkerung bevorzugt dann alle Waren, die mit hohem Personalaufwand hergestellt werden und nimmt Dienstleistungen vermehrt in Anspruch. Die Konsequenz: Unternehmer eröffnen und erweitern personalintensive Betriebe und verkleinern oder schließen energieintensive Betriebe. Arbeitslosigkeit hätte ein EndeSoziale Sicherungssysteme werden wieder finanzierbarEnergieverschwendung hätte ein EndeDas wäre das Ende der ökologischen Steuerreform - genauer gesagt - ihr idealtypischer END-Zustand. Weitere Informationen zur Ökologischen Steuerreform finden Sie unter "Arbeitsplätze und soziale Gerechtigkeit. Aber wie?". Ich freue mich auf Ihre Diskussionsbeiträge an Mailto: zentrale@sfv.de
Mit freundlichen Grüßen
|
Erläuterung
Da diese Passage zu Missverständnissen geführt hat, folgende Erklärung:
Wenn infolge der Energiesteuer der Energieverbrauch sinkt, vermindern sich die Steuereinnahmen. Dazu ein Beispiel:
Der Gesamtenergieverbrauch sinkt bundesweit um 10%, weil die Bürger Energie sparen..
Der Staat kann in diesem Fall die Energiesteuer erhöhen, z.B. um 10% von 21 Cent/kWh auf 23 Cent/kWh. Dadurch bleiben die Staatseinnahmen gleich.
Für den Bürger, der genau 10% Energie spart, bleibt die Summe der Energiesteuern gleich.
Für den Bürger, der mehr als 10% Energie spart, sinkt die Summe der Energiesteuern,
für denjenigen, der weniger als 10% Energie spart, steigt die Steuerbelastung.
Dadurch bleibt der Energie-Sparanreiz erhalten.