Wie gelingt Bildung in der Klimakrise?

 

Bildung tut not! Wenn noch immer fossile Rohstoffe verbrannt werden, obwohl bekannt ist, dass das den Planeten unbewohnbar macht, dann hat dies zwar vor allem strukturelle Gründe: Das Interesse am Erhalt des bestehenden Weltwirtschaftssystems ist mit viel mehr Machtressourcen verknüpft als das Interesse am Erhalt der menschlichen Zivilisation. Doch wenn wir aus dieser Falle entkommen wollen, ist Bildung einer der Schlüssel. Sie kann zur Erkenntnis der Probleme und der Lösungen führen. Und sie kann direkt die Fertigkeiten vermitteln, die für die anstehenden Transformationen benötigt werden. Gerade hier hapert es zurzeit in Deutschland, nicht zuletzt, weil die Energiewende in den Merkel-Jahren so aggressiv abgewürgt wurde.


Nadelöhr Arbeitsplätze


Es hat schon eine Ironie: Wenn wir vor zehn Jahren auf die Notwendigkeit einer beschleunigten Energiewende hinwiesen, antworteten Regierungspolitiker:innen, man dürfe die Arbeitsplätze bei den fossilen Industrien nicht gefährden. Das Argument war schon damals kurios, denn durch das Ausbremsen der Energiewende wurden im Bereich der Erneuerbaren Energien viel mehr Arbeitsplätze vernichtet, als die fossile Energiegewinnung überhaupt aufwies.


Während der politische Diskurs noch dahin ging, die Erneuerbaren würden Arbeitsplätze gefährden, hatte der neoliberale Ökonom und Atomkraft-Anhänger Hans-Werner Sinn bereits 2008 erkannt, dass es genau andersherum lief. Sein Argument gegen die Erneuerbaren:  "Arbeitsplätze sind das Totschlagargument, mit dem man seine Pfründe letztlich immer verteidigen kann."[1] Leider kam niemand auf die Idee, Sinns Argument gegen die Energiekonzerne zu wenden, die wahrlich mit Verbissenheit ihre Pfründen verteidigten!


Heute ist es eines der gravierendsten Probleme, dass die Energiewende ein arbeitsintensiver Prozess ist. Das große Investitionsprogramm, das jetzt notwendig ist, braucht sehr viele Hände, die, auch aufgrund des demografischen Wandels, fehlen. Der Fachkräftemangel ist ein Nadelöhr der Energiewende. Nicht der Abbau von Arbeitsplätzen, sondern das Fehlen von Arbeitskräften ist die Signatur des anstehenden Umbaus. Und man kann nur hoffen, dass die qualifizierten Fachkräfte, die in fossilen Kraftwerken und Tagebauen oder in der Automobilindustrie hoffentlich recht schnell freigesetzt werden, ihr Können in den Dienst dieses Umbaus stellen werden.


Dennoch wird das nicht reichen. Um die hunderttausenden jetzt schon offenen Stellen im Bereich der Erneuerbaren Energien zu besetzen, ist auch eine Zuwanderung von Fachkräften nötig. Dabei entsteht aber ein neues Dilemma, denn Deutschland ist nicht das einzige Land, das den Ausbau beschleunigen muss, und die Fachkräfte aus anderen Ländern werden dort ebenso dringend benötigt. Mittelfristig muss daher verstärkt auf Bildung gesetzt werden: berufliche Ausbildung einschließlich akademischer Bildung, Fortbildung, und auch die vorbereitende Bildung im Schulsystem.


Schulsystem


Schon im Vorschulbereich, und dann verstärkt in den Primarschulen, lässt sich im spielerischen Umgang mit der Solarenergie ein Lösungsbewusstsein anlegen. Der Erfahrungsbericht von Beate Haude (S.28) zeigt die Begeisterungsfähigkeit von Grundschulkindern für spielerische solare Anwendungen. Neben solchen spontan entwickelten Ideen gibt es inzwischen ein breites Angebot an didaktisch aufbereiteten Unterrichtsmaterialien zum Thema PV für alle Schulstufen. Der Beitrag von Hans-Jürgen Frey (SFV-Infostelle Amberg) (S.26) und das Interview mit Matthias Schmuderer (Solar for Schools Bildung) demonstrieren dies beispielhaft. Außerdem liefern wir eine Link-Sammlung zum Thema „Lehrmaterial Klimabildung“ (S.33). Hier geht es dann nicht mehr nur um das Lösungswissen, sondern auch um das Problemwissen zur Klimakrise, welche die Energiewende unverzichtbar macht.


Es fehlt also nicht so sehr am didaktischen Material; dafür aber an der Verankerung in den Lehrplänen. Der Unterricht zur Problematik des globalen Klimas, wie auch zu den technologischen Lösungsansätzen, muss zusätzlich zu den curricular verbindlichen Stoffen vermittelt werden, was ein besonderes Engagement der Lehrkräfte erfordert. So kann man auch nur schwer der fächerübergreifenden Relevanz dieser Themen gerecht werden. Eine Beschränkung des Lösungswissens auf technische Aspekte blendet etwa Fragen des Lebensstils aus, die auch unabhängig von der Klimafrage dringend auf die Tagesordnung (bzw. ins Curriculum) gehören. Noch problematischer erscheint es jedoch, wenn die strukturellen Ursachen der Klimakrise ausgeblendet werden und die jungen Menschen lernen, dass die Einzelnen für die Krise und ihre Lösung verantwortlich seien. Hierauf weist das Autor:innen-Team um Johanna Kranz hin (S.30). Zur Diagnose und Therapie gehören eben auch Fragen der (politischen, kulturellen und vor allem ökonomischen) Macht; dies zu erkennen müsste ein wichtiges Bildungsziel werden.


Fehlt das Wissen, oder wird es verdrängt?


Bei der Arbeit an diesem Solarbrief-Schwerpunkt haben wir lange diskutiert, ob in der Gesellschaft eigentlich genug Wissen über die Klimakrise und Lösungsansätze vorhanden ist, das aber von Vielen in vielen Situationen verdrängt wird; oder ob es einen grundlegenden Mangel an diesem Wissen gibt. Woran es in jedem Fall zu mangeln scheint, ist die Fähigkeit, Wissenselemente richtig einordnen und kontextualisieren zu können. Kompetenz bei der Einschätzung komplexer Zusammenhänge ist ein Bildungsgut, das immer wichtiger wird; in der Klimafrage bezieht sich das sowohl auf die naturwissenschaftlichen Vorgänge als auch auf die gesellschaftlich-politisch-ökonomischen Umgangsweisen damit. Ein Beispiel aus dem technisch-wirtschaftlichen Bereich: Welche Rohstoffe werden für die Technologien der Energiewende benötigt, und unter welchen ökologischen und sozialen Bedingungen werden sie gefördert und verarbeitet? Ein Beispiel aus dem gesellschaftlichen Bereich: Was ist zu tun, wenn klimapolitische Maßnahmen, wie das “Heizungsgesetz”, zum politischen Aufschwung von Parteien führen, die noch immer die Klimaproblematik leugnen? Und noch ein Beispiel: Wenn es richtig ist, das Verhalten von Superreichen zu kritisieren, deren CO₂-Fußabdruck hundertmal so groß ist wie unser eigener – was sagen wir dann Menschen im globalen Süden, die uns darauf hinweisen, dass unser Fußabdruck hundertmal so groß ist wie ihrer? Das sind Themen der Bildung, wenn auch nicht des Physikunterrichts.


Der Konjunktur der Vereinfacher:innen mit ihren Verschwörungserzählungen und ihrer eindimensionalen Weltsicht muss schon in der Schule der Boden entzogen werden. Und: Das Lösungswissen muss in die Mitte der Gesellschaft, mit all seinen Facetten: Wie beenden wir den verschwenderischen Lebensstil, der auf der Ausbeutung der natürlichen Ressourcen sowie unserer Mitmenschen, insbesondere derjenigen im globalen Süden, gründet? Aber auch: Wie bringen wir die technischen Lösungen – Speicher, Wind und Sonnenstrom – in die Fläche, ohne in der genannten Ausbeutungslogik zu verharren? Wie motivieren wir junge Menschen, Teil der Lösung zu sein und den heute bestehenden Fachkräftemangel abzubauen?Gegen den Fachkräftemangel


Denn das ist in der Tat das dringendste Bildungsproblem, vor dem wir stehen: Wir haben es angesichts der nötigen Transformation mit einem riesigen Fachkräftemangel zu tun. Das gilt für den akademischen Bereich (vgl. die Hochschullehrer:innen-Statements auf S.38). Doch vor allem gilt es im Handwerk. Stefanie Könen liefert dazu einen Überblick (S.40). Neben den Problemen benennt sie auch Ideen zu deren Überwindung. Dies vertiefen auch die Beiträge der Initiative „Ohne Hände keine Wende“ (S.44) sowie von Arvin Jasper über die Solarcamps, auf denen junge Erwachsene zu PV-Montagehelfer:innen ausgebildet werden (S.46) – einmal aus der Perspektive der Wirtschaft, einmal aus einer Graswurzelperspektive.


Außercurriculare Bildung


Dass Bildung ein gesellschaftlicher Prozess ist, der nicht nur in Schule, Hochschule und Lehre passiert, thematisieren wir beispielhaft an der Bildungsinstanz Medien. Friederike Mayer stellt die Initiative „Klima° vor acht“ vor, die auf die eklatante Vernachlässigung des Menschheitsthemas Klimakrise in der Berichterstattung der Öffentlich-Rechtlichen Fernsehsender reagiert (S.48). In der Tat ist es ja so, dass ein schulischer Lernstoff, dessen Ergebnisse außerhalb der Schule nicht gefestigt werden, schnell wieder vergessen werden kann. Die Massenmedien leisten so der Verdrängung des gewaltigsten Gegenwartsproblems Vorschub.


Aber daneben existiert eine Reihe weiterer Bildungsinstanzen, die wir in diesem Heft nicht eigens thematisieren, die aber trotzdem großen Einfluss haben. Vielleicht am wichtigsten unter diesen: das Elternhaus als die fundamentale Sozialisationsinstanz. Was am familiären Frühstückstisch beredet wird, und mehr noch, was das elterliche Verhalten den Kindern als normal und richtig vermittelt, hat einen immensen Einfluss auf deren Werte- und Verhaltenskanon. Übertragen gesagt: Kinder von Raucher:innen werden meist selbst Raucher:innen. Aber manchmal geht es auch andersherum: 2019 war es an vielen Frühstückstischen eher so, dass die Kinder zur Bildungsinstanz ihrer Eltern wurden. Im Zuge der „Fridays for Future“-Proteste haben sich hunderttausende von Kindern und Jugendlichen ein Klimawissen angeeignet, das locker das Niveau von Berufspolitiker:innen – und auch das ihrer Eltern – übertraf. Erwachsene erzählten einander, süffisant lächelnd, welche Verhaltensänderung die Kleinen ihnen wieder abgetrotzt hatten. Die jugendliche Selbstermächtigung, die dem zugrunde lag, kann man nicht für die Zukunft programmieren; aber man sollte ihr so wenig Hürden wie möglich in den Weg stellen.


Die Familie ist dabei vielleicht nur wichtiger, nicht aber grundsätzlich anders als die sonstigen ‚weichen‘ Bildungsinstanzen: Freundes- und Kolleg:innenkreise, Kneipengespräche, die Äußerungen aus Parteien, Gewerkschaften, Vereinen, Kirchen sowie aus der Werbung. In viele dieser Zusammenhänge sind wir alle involviert. Also haben wir auch einen Einfluss darauf – den wir nutzen sollten.


Grenzen der Bildung: Panik oder Verdrängung?


Bildung ist wichtig, aber sie ist nicht allmächtig. Richtiges Wissen führt nicht automatisch zu richtigem Handeln. Das kennen wir alle punktuell von uns selbst, aber für viele Menschen ist es ein Grundzug ihres Verhaltens. Das führt uns noch einmal zu unserer SFV-internen Diskussion zurück. Wer über den Stand der Klimakrise gebildet ist, wird naheliegenderweise der Empfehlung Greta Thunbergs folgen, die 2019 den berühmt gewordenen Satz aussprach: „I want you to panic!“ Wenn wir die Klimaentwicklung verfolgen, ist Angst (und auch ihre Steigerungsform: die Panik) eine rationale Reaktion. Aber, so fragten wir uns: Ist Angst ein guter Ratgeber? In einem früheren Solarbrief hat Klara Kauhausen die Rolle von Emotionen betont, aber vor dem unüberlegten Appell an „negative Emotionen“ wie Angst gewarnt. Das war psychologisch gut begründet; aber ist in unserer Situation Thunbergs Bild vom „brennenden Haus“ nicht angemessener, bei dem tatsächlich ein gewisses Maß an Panik zielführender ist als der Charme der kleinen Schritte? Besteht am Ende nur die Alternative zwischen Panik und Verdrängung?


Vielleicht ist die Antwort, dass Bildung die Menschen im umfassenden Sinn befähigen sollte: zu einer ehrlichen Zustandsanalyse, die sehr unangenehm ist; zu einer Einsicht in die Schwierigkeiten, die aus der Komplexität der Problemlagen entstehen; zur Überwindung der Vereinzelung, denn organisiert sind auch große Bedrohungen besser zu ertragen und zu bekämpfen. Nicht zuletzt sollte Bildung die Menschen zu der Einsicht befähigen, mit den eigenen Händen in Kooperation mit anderen etwas anpacken zu können, um noch Schlimmeres zu verhüten. Daraus kann eine Motivation erwachsen, die sich aus „positiven“ und „negativen Emotionen“ zugleich speist. Das wäre den Fakten angemessen: gelungene Bildung.

SUV

© Canetti GettyImages Abb 1 — Bei funktionierender Klimabildung müsste es solche Bilder gar nicht geben • 

Gegen den Fachkräftemangel


Denn das ist in der Tat das dringendste Bildungsproblem, vor dem wir stehen: Wir haben es angesichts der nötigen Transformation mit einem riesigen Fachkräftemangel zu tun. Das gilt für den akademischen Bereich (vgl. die Hochschullehrer:innen-Statements auf S.38). Doch vor allem gilt es im Handwerk. Stefanie Könen liefert dazu einen Überblick (S.40). Neben den Problemen benennt sie auch Ideen zu deren Überwindung. Dies vertiefen auch die Beiträge der Initiative „Ohne Hände keine Wende“ (S.44) sowie von Arvin Jasper über die Solarcamps, auf denen junge Erwachsene zu PV-Montagehelfer:innen ausgebildet werden (S.46) – einmal aus der Perspektive der Wirtschaft, einmal aus einer Graswurzelperspektive.


Außercurriculare Bildung


Dass Bildung ein gesellschaftlicher Prozess ist, der nicht nur in Schule, Hochschule und Lehre passiert, thematisieren wir beispielhaft an der Bildungsinstanz Medien. Friederike Mayer stellt die Initiative „Klima° vor acht“ vor, die auf die eklatante Vernachlässigung des Menschheitsthemas Klimakrise in der Berichterstattung der Öffentlich-Rechtlichen Fernsehsender reagiert (S.48). In der Tat ist es ja so, dass ein schulischer Lernstoff, dessen Ergebnisse außerhalb der Schule nicht gefestigt werden, schnell wieder vergessen werden kann. Die Massenmedien leisten so der Verdrängung des gewaltigsten Gegenwartsproblems Vorschub.


Aber daneben existiert eine Reihe weiterer Bildungsinstanzen, die wir in diesem Heft nicht eigens thematisieren, die aber trotzdem großen Einfluss haben. Vielleicht am wichtigsten unter diesen: das Elternhaus als die fundamentale Sozialisationsinstanz. Was am familiären Frühstückstisch beredet wird, und mehr noch, was das elterliche Verhalten den Kindern als normal und richtig vermittelt, hat einen immensen Einfluss auf deren Werte- und Verhaltenskanon. Übertragen gesagt: Kinder von Raucher:innen werden meist selbst Raucher:innen. Aber manchmal geht es auch andersherum: 2019 war es an vielen Frühstückstischen eher so, dass die Kinder zur Bildungsinstanz ihrer Eltern wurden. Im Zuge der „Fridays for Future“-Proteste haben sich hunderttausende von Kindern und Jugendlichen ein Klimawissen angeeignet, das locker das Niveau von Berufspolitiker:innen – und auch das ihrer Eltern – übertraf. Erwachsene erzählten einander, süffisant lächelnd, welche Verhaltensänderung die Kleinen ihnen wieder abgetrotzt hatten. Die jugendliche Selbstermächtigung, die dem zugrunde lag, kann man nicht für die Zukunft programmieren; aber man sollte ihr so wenig Hürden wie möglich in den Weg stellen.


Die Familie ist dabei vielleicht nur wichtiger, nicht aber grundsätzlich anders als die sonstigen ‚weichen‘ Bildungsinstanzen: Freundes- und Kolleg:innenkreise, Kneipengespräche, die Äußerungen aus Parteien, Gewerkschaften, Vereinen, Kirchen sowie aus der Werbung. In viele dieser Zusammenhänge sind wir alle involviert. Also haben wir auch einen Einfluss darauf – den wir nutzen sollten.

Greta4

© CC BY 3.0 World Economic Forum Abb 2 — Greta Thunberg spricht auf dem World Economic Forum 2019 in Davos über Angst vor der Klimakrise. Quelle: CC BY 3.0 World Economic Forum • 

Grenzen der Bildung: Panik oder Verdrängung?


Bildung ist wichtig, aber sie ist nicht allmächtig. Richtiges Wissen führt nicht automatisch zu richtigem Handeln. Das kennen wir alle punktuell von uns selbst, aber für viele Menschen ist es ein Grundzug ihres Verhaltens. Das führt uns noch einmal zu unserer SFV-internen Diskussion zurück. Wer über den Stand der Klimakrise gebildet ist, wird naheliegenderweise der Empfehlung Greta Thunbergs folgen, die 2019 den berühmt gewordenen Satz aussprach: „I want you to panic!“ Wenn wir die Klimaentwicklung verfolgen, ist Angst (und auch ihre Steigerungsform: die Panik) eine rationale Reaktion. Aber, so fragten wir uns: Ist Angst ein guter Ratgeber? In einem früheren Solarbrief hat Klara Kauhausen die Rolle von Emotionen betont, aber vor dem unüberlegten Appell an „negative Emotionen“ wie Angst gewarnt. Das war psychologisch gut begründet; aber ist in unserer Situation Thunbergs Bild vom „brennenden Haus“ nicht angemessener, bei dem tatsächlich ein gewisses Maß an Panik zielführender ist als der Charme der kleinen Schritte? Besteht am Ende nur die Alternative zwischen Panik und Verdrängung?


Vielleicht ist die Antwort, dass Bildung die Menschen im umfassenden Sinn befähigen sollte: zu einer ehrlichen Zustandsanalyse, die sehr unangenehm ist; zu einer Einsicht in die Schwierigkeiten, die aus der Komplexität der Problemlagen entstehen; zur Überwindung der Vereinzelung, denn organisiert sind auch große Bedrohungen besser zu ertragen und zu bekämpfen. Nicht zuletzt sollte Bildung die Menschen zu der Einsicht befähigen, mit den eigenen Händen in Kooperation mit anderen etwas anpacken zu können, um noch Schlimmeres zu verhüten. Daraus kann eine Motivation erwachsen, die sich aus „positiven“ und „negativen Emotionen“ zugleich speist. Das wäre den Fakten angemessen: gelungene Bildung.