Die Anschaffung einer Solaranlage sollte gut geplant sein, immerhin wird sie weit über 20 Jahre auf dem Dach verbringen. Im Zuge des Material- und Fachkräftemangels wurde den Interessierten viel Geduld abverlangt - und einige haben das Projekt "PV-Anlage" wieder aufgegeben. Doch die Lage hat sich deutlich entspannt und PV-Anlagen können eine gewinnbringende Investition darstellen - für den eigenen Geldbeutel und fürs Klima. Warum Sie damit nicht länger warten sollten.

Als im Frühjahr 2022 Russland in die Ukraine einmarschierte, erste Sanktionen eingeführt und wenig später sogar Pipelines manipuliert oder außer Betrieb gesetzt wurden, erwachte Deutschland aus einem Dornröschen-ähnlichen Schlaf. Die sicher geglaubte Versorgung mit fossilem Strom schien zu kippen, vielerorts wurden verhängnisvolle Blackout-Szenarien an die Wand gemalt. In vielen Köpfen machte sich die Erkenntnis breit, dass ein Umdenken stattfinden muss. Die Angst vor steigenden Strom- und Gaskosten und einem möglichen Energiemangel rief einen regelrechten PV-Boom in Deutschland hervor. Der lokale Fachkräftemangel, pandemiebedingte Lockdowns in asiatischen Ländern sowie ein verstopfter Suez-Kanal führten zu Engpässen bei vielen Komponenten - von Schrauben über PV-Module bis hin zu Wechselrichtern - und verursachten hohe Preise in der Branche. Um den Investor:innen unter die Arme zu greifen, wurden gesetzliche Vereinfachungen und Entbürokratisierungen angestoßen und umgesetzt - wenngleich das eine oder andere Gesetzespaket noch immer auf sich warten lässt. Sogar die Einordnung der Erneuerbaren Energien ins “überragende öffentliche Interesse” schaffte es in die gesetzliche Verankerung (EEG §2). 

Inzwischen haben sich die Wogen geglättet. Der asiatische Markt hat sich von den Folgen des Lockdowns erholt, die Handelswege und Lieferzeiten haben sich wieder eingependelt. Fertigungskapazitäten wurden ausgebaut, neue Firmen haben den Markt betreten. Der rege Zufluss von PV-Modulen und weiteren Komponenten aus Asien erhöht den Druck auf die europäische PV-Industrie und drückt die Preise bis unter die Herstellungskosten. Zwar gibt es noch immer einen Mangel an Fachkräften - doch Solaranlagen können innerhalb weniger Monate geliefert und fertiggestellt werden.

Es ist also eine gute Zeit, die Investition in die eigene Solaranlage anzugehen. Die Materialien sind preisgünstig, Handwerksbetriebe verfügbar. Auch ehrenamtliche sowie professionelle Beratungsleistungen wurden ausgebaut. Die Einspeisevergütung wurde im Sommer 2022 angehoben und sinkt nur noch halbjährlich - was eine bessere Planbarkeit ermöglicht. Die Strompreise pendeln sich derweil auf einem gleichbleibenden Niveau ein und machen die Versorgung mit Sonnenstrom besonders lukrativ. Der Nullsteuersatz sowie der Entfall der Einkommensteuer auf Einnahmen aus dem PV-Betrieb bleiben erhalten und sorgen weiterhin für preisliche und bürokratische Erleichterungen. Auch steckerfertige PV-Anlagen sowie PV-Anlagen auf Mehrfamilienhäusern können bereits jetzt kostengünstig installiert werden und nach Verabschiedung des Solarpakets die enthaltenen Vorteile unkompliziert anwenden. Und die Wege für PV-Anlagen auf denkmalgeschützten Gebäuden werden immer vielfältiger. 

Also worauf noch warten? PV-Anlagen können inzwischen wieder unkompliziert und wirtschaftlich betrieben werden - und stellen eine zuverlässige und rentable Investition in die Zukunft dar. Die Klimakrise gebietet uns schnelles Handeln. Die Technik ist ausgereift und die Branche hat bewiesen, was in ihr steckt. “Die beste Zeit ist jetzt”. 

 

Übrigens hat die Solarbranche im Juli und im Oktober 2023 gezeigt, was sie kann. Mit einer monatlichen Neuinstallation von mehr als 1400 MW wurde der Zubau im Vergleich zum Vorjahr massiv gesteigert. Welche Gründe dazu beitragen, haben wir in einem Artikel Ende vergangenen Jahres diskutiert: https://www.sfv.de/die-solarbranche-hat-bewiesen-dass-sie-mehr-kann 

 

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