Solar Butterfly – ein Schmetterlingseffekt in Aachen
Am 6. Juli hat der „Solar Butterfly“ auf seiner Tour um die Welt Aachen besucht. Der SFV hat diese Etappe, gemeinsam mit Vertreter:innen des Fachbereichs Umwelt der Stadt Aachen und mit weiterer finanzieller Unterstützung durch die Stadtwerke Aachen (Stawag), organisiert.
Der Solar Butterfly ist ein Fahrzeuggespann, bei dem ein E-Auto ein Tiny House zieht. Am Zielort entfaltet letzteres seine „Schmetterlingsflügel“ – 80 Quadratmeter PV-Module. Diese tanken die Energie für die nächste Etappe. Das Tiny House ist zum großen Teil aus recyceltem Plastik konstruiert, das aus den Weltmeeren gefischt wurde.
Die Weltreise des Solar Butterfly dient dem Ziel zu zeigen, dass wir auf fossile Brennstoffe verzichten können. An jedem Ort sind Klimapioniere eingeladen, ihre vielfältigen Ideen zur Verwirklichung dieses Ziels vorzustellen. Und so stellten sich in Aachen eine Reihe solcher Pioniere ein und bauten neben dem Butterfly ihre Infostände auf. Mit dabei war das „Team Sonnenwagen Aachen“, das seinen neuesten, nur mit On-Board-PV angetriebenen Rennwagen vorstellte. Das Solarinstitut Jülich, eine Einrichtung der Fachochschule Aachen, präsentierte verschiedene Forschungsschwerpunkte, unter anderem auf dem Gebiet der solarthermischen Stromerzeugung. Das Startup-Unternehmen Voltfang zeigte, wie man aus ausgemusterten E-Auto-Batterien leistungsfähige Hausspeicher-Anlagen baut und so einen wichtigen Schritt zur Ressourcenschonung unternimmt. Der Aachener Autobauer e.Go führte sein neues Modell eines elektrisch betriebenen City-Autos vor, das in Kürze in die Serienproduktion gehen soll. Der Verein „altbau plus“ bot Beratung zur nachhaltigen Gebäudesanierung an. Und die Verbraucherzentrale NRW machte auf ihre Beratungsarbeit bei der häuslichen Installation von Photovoltaik aufmerksam. Last but not least informierte der SFV über seine aktuellen Projekte: Bei der „packsdrauf“-Kampagne – der Organisation von Nachbarschaftspartys zur Information über private Photovoltaik-Anlagen – arbeitet der SFV mit der Verbraucherzentrale zusammen. Als Klimapionier hat sich der SFV bereits in den 90er Jahren des vorigen Jahrhunderts mit der Entwicklung und Durchsetzung des „Aachener Modells“ der kostendeckenden Einspeisevergütung für Strom aus regenerativen Quellen qualifiziert.
Kurzfristig hatte sich noch Thomas Pade mit seinem in Eigenregie elektrifizierten Renault R4 angemeldet. Der liebevoll umgebaute Oldtimer entwickelte sich zu einer der Hauptattraktionen des Tages.
Bei der offiziellen Begrüßung erklärte Stefan Kratz, der Leiter des Solar-Butterfly-Teams, das Konzept der Welt-Tour. Rüdiger Haude wies für den SFV auf die Klimakatastrophe als ernsten Hintergrund all dieser Pionier-Bemühungen hin. Heiko Thomas, der Beigeordnete der Stadt Aachen für Klima und Umwelt, bekräftigte das städtische Ziel, bis 2030 klimaneutral zu werden – ein Ziel, das der SFV auch auf nationaler Ebene fordert. Thomas überreichte bei dieser Gelegenheit den tausendsten städtischen Förderbescheid für eine Dach-PV-Anlage. Anschließend moderierte Stefan Kratz mit einem Rundgang über das Gelände die Vorstellung aller Beteiligten. Bei frisch gebackener vegetarischer Pizza und musikalischer Untermalung durch das Team des Klimafestivals „Sounds for Climate“ gelang schon vor Ort so manche Vernetzung zwischen den Beteiligten. Dies will das Solar-Butterfly-Team auch überregional vorantreiben. Um 14 Uhr wurden die Schmetterlingsflügel eingeklappt, und es ging weiter an den Niederrhein nach Moers. 2025 soll der Butterfly zum zehnten Jahrestag des Pariser Klimaabkommens seine Tour in der französischen Hauptstadt beenden. Der SFV drückt dem Team und dem Initiator des Projekts, Louis Palmer, fest die Daumen für ein Gelingen des großen Plans!
© Foto von Tobias Otto
E-Auto-Parade am Ende des Solar-Butterfly-Besuchs in Aachen. Foto: Tobias Otto
Titelbild: Susanne Jung im Gespräch mit Stefan Kratz (2. v.r.) beim Besuch des Solar Butterfly in Aachen. Foto: Rüdiger Haude