Von Michael Franken

Im August meldete die Presseagentur AP: „Heißester Juli der Geschichte". DPA-Meldung im Juli: „Südkorea ertrinkt in sintflutartigen Regenfällen." AP-Meldung Mitte August: „140 Millionen Menschen von Flut in China betroffen."

Für den amerikanischen Publizisten Ross Gelbspan haben diese Wetterextreme ein und dieselbe Ursache: Es sind Reaktionen der Natur auf die beginnende Aufheizung der Erdatmosphäre.

Kann ein Sachbuch über den Klima-Gau so spannend sein wie ein Roman von Ken Follett? Die Antwort liegt auf 248 Seiten vor. In erschreckender Weise liefert Gelbspan die Belege dafür, wie vor allem die großen Kohle- und Erdölgesellschaften mit Hilfe einer Handvoll Wissenschaftlern seit langem eine weltweite Kampagne der Desinformation und Informationsunterdrückung steuern. Das einzige Ziel der Täuschungsmanöver: Eine öffentliche Diskussion zum Thema Klimawandel soll verhindert werden. Kohle und Erdöl, so weist der ehemalige Herausgeber des Boston Globe nach, haben sich in den letzten Jahrzehnten „unfreiwillig selbst zur gefährlichsten aller Massenvernichtungswaffen gewandelt". Und genau deshalb geben beide Branchen Millionen dafür aus, der Öffentlichkeit einzureden, daß es keine globale Erwärmung gibt. Anschaulich ruft Gelbspan zum Widerstand gegen die Verschleierungsstrategie vor allem der Erdölindustrie auf.

Doch der Autor liefert auch konkrete Antworten darauf, wie der Klima-Gau noch verhindert werden kann, wenn schnell gehandelt wird. Die weltweite Verbreitung sanfter Energien könnte am Anfang der Problemlösung stehen. Gelbspan plädiert für ein Sofortprogramm, ein energiepolitisches „Manhattan Project". Eine riesige Denkfabrik, bestehend aus lndustriebossen, Ingenieuren, Regierungsvertretern und Energieexperten sollte entscheiden, welche erneuerbaren, klimafreundlichen Energien für welche Zwecke und Regionen am besten geeignet sind. Sein Plädoyer: „Würde man die Steuererleichterungen und Subventionen umschichten auf die kommerzielle Nutzung von Windparks, auf die Energieversorgung von Gebäuden durch Brennstoffzellen und Photovoltaik-Anlagen sowie auf Kraftwerke mit Wasserstoffenergietechnik, dann würden mit dieser Initialzündung die erneuerbaren Energien in die Weltliga der Branche katapultiert."

Öffentliche Institutionen auf kommunaler und landespolitischer Ebene sind bei der Einführung erneuerbarer Energien besonders gefordert. Die zentrale Begründung dafür ist der breite soziale Nutzen Erneuerbarer Energien. Ziel dieses Leitfadens ist es, in handlicher Form einen Überblick über die kommunal- und regionalpolitischen Möglichkeiten zur Förderung Erneuerbarer Energien zu geben. Der Leitfaden stellt Maßnahmen vor, mit denen Erneuerbare Energien auf kommunaler und regionaler Ebene gefördert werden können.

Im ersten Teil - im Leitfaden - bietet er Strategien an, wie mit dem Eintritt ins Solarzeitalter begonnen werden kann.

Im Dokumentationsteil werden anhand von konkreten Beispielen praktische Möglichkeiten und Rollen beschrieben, die öffentliche Institutionen auf kommunaler und regionaler Ebene ausüben können.