Leserbriefe

Für eine friedliche Nutzung der Windenergie

Leserbrief von Rik Folkerts

 

Jeder von uns zahlt zwei Stromrechnungen: eine an das Energieversorgungsunternehmen zur Erschließung der Telekommunikationsmärkte, eine an das Finanzamt wegen der Polizeieinsätze in Gorleben, der Kohlesubventionen, der Kernenergieforschung. Die Fehlinvestitionen (Mülheim-Kärlich + Wakkersdorf + Hamm-Uentrop = 15,8 Mrd. DM) wurden schon auf beide Stromrechnungen verteilt.

Beim Windstrom spart man dagegen bei jeder Kilowattstunde ca. 31 Pf an externen Kosten und über 3 kWh an schadstoffhaltiger konventioneller Primärenergie. Der Bezug von Windenergie bedarf keines Imports, der Export der deutschen High-tech-Anlagen stärkt die Positionen der heimischen Wirtschaft. Arbeitsplätze entstehen vor allem in strukturschwachen Gegenden Norddeutschlands. Verglichen mit der Steinkohle erreicht die Windenergie einen fünffachen Arbeitsplatzeffekt, gegenüber der Kernenergie sogar einen 20fachen Effekt. Innerhalb von wenigen Dekaden könnten in Europa mehrere Millionen Arbeitskräfte zur regenerativen Energie wechseln, verteilt über alle Ausbildungsebenen.

Viele Menschen empfinden die Windenergieanlagen als ästhetisch, weil sie damit saubere Luft und Fortschritt assoziieren. Über 88% der Bevölkerung wünschen einen weiteren Ausbau der Windenergie. Moderne Anlagen sind leise und laufen langsam, eine 1,5-MW-Anlage erzeugt bei ca. 20 Umdrehungen pro Minute genug Strom für zwei Bundesbahn-Elektroloks oder 1000 Haushalte.

Dumme Sprüche

Leserbrief von Gudula Beyse

Ohne Sonne gäbe es kein Leben auf der Erde. Und inzwischen können wir sogar technische Maschinen mit Solarenergie antreiben. Doch viele unserer Freunde in der Umweltbewegung haben überhaupt noch nicht begriffen, daß unsere einzige Energiespenderin die Sonne ist.

Er würde mit Holz heizen, meinte neulich ein Bauer aus der Nachbarschaft, weil die Sonne hier nicht genug Energie bringen würde. Ja, mit welcher Energie sind denn wohl seine Bäume gewachsen?

Neulich rief ich bei einem Verein für Sonnenenergie an und kam ins Gespräch mit dem jungen ehrenamtlichen Mitarbeiter am Telefon. Die Sonnenenergie sei leider noch zu teuer, erklärte er mir... Ich bin erschüttert! Wer kommt denn auf die Schnapsidee, ein Produkt, das er unter die Menschen bringen will, als zu teuer zu bezeichnen. Die Sonnenenergie ist umsonst da! Wenn wir nicht bald lernen, sie in größerem Umfang zu nutzen, haben wir uns die Folgen selber zuzuschreiben.

Die Schweiz werde aus der Atomenergie aussteigen, heißt es jetzt. Als Ersatz seien Wasserkraft und "regenerative Energien" vorgesehen... Warum sagen unsere Freunde nicht deutlich: Die Sonnenenergie wird die Energieversorgung der Zukunft sein.

 

Ein Eigentor der Naturstrom AG?

Ralf Bischof, Geschäftsführer der Naturstrom AG antwortet auf einen Beitrag im Solarbrief 3/98

Der Begriff "Verhandelter Netzzugang" bezeichnet im neuen Energiewirtschaftsgesetz die Nutzung der elektrischen Netze durch unabhängige Dritte. Dies wird auch etwas schief als Durchleitung oder im Englischen treffender als ‘third party access’ benannt. Dies darf nicht mit einer gesetzlichen Abnahme- und Vergütungspflicht wie im Stromeinspeisungsgesetz verwechselt werden. Insofern beruht Ihre Kritik an einem vermeintlichen Eigentor der Naturstrom AG nur auf einem begrifflichen Mißverständnis.

Um noch einem weiteren Mißverständnis vorzubeugen: Der verhandelte Netzzugang untergräbt in keiner Weise die Abnahme- und Vergütungspflicht, denn alle Nutzer des Netzes finanzieren über die Netznutzungsgebühren auch solche gesetzlichen Mindeststandards für Erneuerbare Energien.

 

Zur Erinnerung:

Der Beitrag im Solarbrief 3/98 betonte, daß Klagen der Naturstrom AG über mangelhafte Regelungen des Netzzugangs unberechtigt seien, weil es in Deutschland bereits eine vorbildliche Netzzugangsregelung für erneuerbare Energien gibt: Das Stromeinspeisungsgesetz schreibt vor, daß die Netzbetreiber den Strom aus erneuerbaren Energien nicht nur aufnehmen müssen, sondern sogar eine Mindestgebühr dafür zahlen müssen, ohne daß sich der Einspeiser überhaupt um Abnehmer für seinen Strom zu kümmern

Beginnt der Kampf um sichere Sonnenplätze?

Herr Fedor K.H. Krämer zum Artikel im Solarbrief 3/98

Zu dem im Solarbrief abgedruckten Artikel: "Beginnt der Kampf um sichere Sonnenplätze?" möchte ich kurz mitteilen, daß in 79804 Dogern für 4 der dort befindlichen Photovoltaikanlagen vom nahegelegenen Kraftwerk Ausfallzeiten gezahlt werden, wenn bei besonderer Wetterlage der Abdampf des Kühlturms den gesamten Ort Dogern verschattet.

Wer schafft das alles zu lesen?

Mir kommt der "Solarbrief" zu oft raus. Ich schaffe es nicht, ihn zu lesen (max. 5 - 10 %). Für mich wäre eine Art "Telegramm/Jahresübersicht/Bericht" ausreichend! ImBedarfsfalle kostengünstige (-pflichtige) Einzelberatung. So könnte man Porto und Papier sparen ... Ich denke, daß dies auf ca. 50 % der Mitglieder zutrifft.

A. Fremerey

Antwort der Redaktion

Gesonderte Jahresübersichten zu versenden, würde erheblichen Organisationsaufwand verursachen. Wir haben uns deshalb entschlossen, zugunsten der Leser mit chronischem Zeitmangel das Inhaltsverzeichnis der schriftlichen Ausgabe als aussagekräftige Kurz-Inhalts-Übersicht zu gestalten.