Für eine nachhaltige, klimafreundliche
Energiepolitik - Weg von Öl und Atom
Wir sind energiepolitisch zu neuen Ufern aufgebrochen: Weg von den begrenzten
Öl- und Uranvorräten, hin zu unendlicher Energie aus Sonne, Wind, Wasser,
Biomasse und Erdwärme und zum Ausbau nachwachsender Rohstoffe. Hunderttausende
neuer Jobs und Firmen die zur Weltspitze gehören und internationale Exportschlager
produzieren sind das Ergebnis dieses Erneuerungsbooms.
Was heute der Chip ist, wird morgen die Fotozelle sein: Schlüsseltechnologie
eines neuen, solaren Zeitalters. Statt wie CDU/CSU diese Erfolge aufs Spiel zu
setzen, wollen wir Deutschlands Potenzial nutzen und seine Spitzenstellung ausbauen.
So sorgen wir auch dafür, dass viele Milliarden Euro Wertschöpfung im Land stattfindet.
Unser Ziel bis 2020 heißt: 4x25. Aus Erneuerbaren Energien und nachwachsenden
Rohstoffen wollen wir bis zum Ende des kommenden Jahrzehnts ein
Viertel der heutigen Stromversorgung, ein Viertel der heutigen Wärmenutzung,
ein Viertel des heutigen Kraftstoffverbrauchs und ein Viertel der heute produ-
zierten Güter der Chemischen Industrie herstellen. Dazu werden wir in der nächsten
Legislaturperiode ein Gesetz zur Förderung regenerativer Wärmegewinnung
einbringen, Offshore-Windparks ans Netz bringen und die Einführung
nachwachsender Rohstoffe gezielt fördern. Den sparsamen und energieeffizienten
Ressourcenverbrauch wollen wir politisch unterstützen. Langfristig wollen
wir die industrielle Produktion von Gütern und Kraftstoffen umfassend auf eine
regenerative Rohstoffbasis stellen. Wir wollen den Wettbewerb in die Energienetze
tragen und damit verbraucherfreundlichere Bedingungen auf dem Energiemarkt
schaffen.
Wir sind ins solare Zeitalter aufgebrochen, wissen aber auch, dass wir noch
nicht soweit sind, auf fossile Energieträger ganz zu verzichten. Wir setzen auf
Kraft-Wärme Kopplung und darauf, Erdgas und Kohle so effizient wie möglich
zu verstromen. Die Kohlesubventionen wollen wir abschmelzen und bis 2012
komplett abbauen. Stattdessen fördern wir in den betroffenen Regionen einen
Strukturwandel, in dem Arbeit mit Zukunft entsteht und damit den Menschen
eine Perspektive gegeben wird.
Weil wir mit dem Emissionshandel kalkulierbare Rahmenbedingungen für die
ökologische Modernisierung geschaffen haben, wird nach Jahrzehnten in
Deutschland endlich wieder in den Kraftwerkspark investiert und der Erneuerungsbedarf
beträgt fast 20 Mrd. Euro. Statt auf ordnungsrechtliche Vorgaben haben wir auf
marktwirtschaftliche Mechanismen gesetzt. Der Emissionshandel
sorgt dafür, dass Klimaschutz dort stattfindet, wo er am kostengünstigsten verwirklicht
werden kann. Mit dem Emissionshandel und mit dem Erneuerbare-
Energien-Gesetz haben wir Klimaschutz zum Wachstumsmotor gemacht.
CDU/CSU und FDP wollen diese Modernisierung ausbremsen. Sie schaden damit dem Klimaschutz,
gefährden Investitionen in Milliardenhöhe und verhindern
über eine halbe Million Arbeitsplätze, die allein die Branche der Erneuerbaren in
den nächsten 15 Jahre schaffen will.
Mit BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN ist Deutschland international Schrittmacher für
ambitionierte Umweltpolitik. Wir kämpfen dafür, dass das so bleibt, denn dies ist
ein wichtiger Beitrag für die gerechte Gestaltung der Globalisierung. Wir wollen
den Kioto-Prozess fortentwickeln. Die USA und Schwellenländer wie China müssen
einbezogen werden. Wir streiten für ambitionierte mittel- und langfristige
Ziele. Wir setzen uns ein für eine internationale Agentur für erneuerbare Energien.
Wir wollen, dass Deutschland Vorreiter beim Klimaschutz bleibt und unsere
Treibhausgasemissionen bis 2020 um 40% gegenüber 1990 senken, wenn sich
die EU zur Einsparung um 30% verpflichtet.
Neben dem Ausbau hocheffizienter Kraftwerke und Erneuerbarer Energien setzen
wir auf mehr Effizienz und Energieeinsparung. Sparsamer und effizienter
Einsatz von Energie spart Ressourcen und schafft mit intelligenten Produkten
Wettbewerbsvorteile in der weltweiten Konkurrenz. Wir wollen einen Klimaschutzfond
auflegen, mit dem Maßnahmen zur Senkung des Energieverbrauchs
in Schulen, Krankenhäusern, Kommunen und privaten Haushalten angestoßen
und finanziert werden. Im nationalen Klimaschutzprogramm wollen wir das Gebäudesanierungsprogramm
verstärken. Es sichert schon heute 25.000 Arbeitsplätze in der Bauindustrie.
Ein Energiepass soll künftig jeden Mieter und jeden
Käufer über den energetischen Verbrauch einer Wohnung informieren.
Wiedereinstieg nein danke
Atomkraft ist nicht zu verantworten, weil ein Unfall wie in Tschernobyl nicht
sicher ausgeschlossen werden kann. Die Entsorgungsfrage atomaren Mülls ist
weltweit ungelöst. Zivile und militärische Nutzung lassen sich kaum trennen. In
Indien, Pakistan und Nord-Korea führte der Weg zur Atombombe über die zivile
Nutzung der Atomenergie. In Zeiten des internationalen Terrorismus sind
schmutzige Bomben mit nuklearem Müll oder der Angriff auf ein AKW keine
Hirngespinste, sondern eine reale Bedrohung.
Der Konsens zum Ausstieg aus der Atomwirtschaft in Deutschland wird von der
Bevölkerung breit getragen. Es ist gelungen, eine jahrzehntelange lähmende
energiepolitische Konfrontation in Deutschland aufzulösen. Es ist unverantwortlich,
dass CDU/CSU und FDP 20 Jahre nach Tschernobyl zurück ins Atomzeitalter
wollen. Statt auf Einsparung, Effizienz und Erneuerbare Energien zu setzen,
wollen sie das Risiko der Klimaveränderung mit dem Risiko der Atomtechnologie
bekämpfen.
GRÜNE haben dafür gesorgt, dass Deutschland aus der Plutoniumwirtschaft
ausgestiegen ist. Wir haben den Baustopp in Gorleben durchgesetzt, Castortransporte
minimiert und die Transporte abgebrannter Brennelemente in die Wiederaufbereitung beendet.
Weil das Endlagersuchgesetz nun den Neuwahlen
zum Opfer fiel, werden wir es in der neuen Legislaturperiode unverzüglich einbringen.
Eine vorzeitige Festlegung auf den Standort Gorleben darf es nicht geben.
Nur mit starken GRÜNEN wird der Atomausstieg fortgesetzt und gehen bis
2009 mit Biblis A und B, Brunsbüttel und Neckarwestheim I weitere Meiler vom
Netz. Ausgerechnet diese maroden Altanlagen mit einem Stammplatz in den
jährlichen Störfallberichten sollen nach dem Willen von Schwarz-Gelb länger
betrieben werden. Das muss verhindert werden. Den Export von Atomtechnologie
ins Ausland lehnen wir ab. Den EURATOM-Vertrag wollen wir abschaffen
und bilaterale Nuklear-Abkommen durch Kooperationsverträge im Bereich Erneuerbare-Energien
ersetzen.
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