Datum: 21.12.2000
Schwarzes Schaf, Wolf im Schafspelz,
harmloses Schaf
(Gedanken zum 'Ökostromhandel')
selten hat ein Rundmail-Thema so viele Reaktionen hervorgerufen, wie das Thema 'Ökostromhandel'.
Für die vielen zustimmenden Antworten ganz herzlichen Dank! Sie machen mir Mut, die Diskussion weiter voranzubringen, aber ich komme nicht mehr dazu, alle einzeln zu beantworten.
Unter den kritischen Antworten gibt es hauptsächlich drei Einwände:
- Die Bitte um mehr Toleranz. Auf diese habe ich bereits gestern in der Rundmail Nr. 84 geantwortet.
- Die Aussage, dass ja nicht alle 'Ökostromhändler' schlecht seien. Dazu heute eine Antwort.
- Die Klage, dass dem Normalbürger eine Alternative fehle, wie er mit kleinen monatlichen Beiträgen die Energiewende voranbringen könne. Diese Frage werden wir in Zukunft stärker beachten müssen. Anregungen sind uns willkommen.
Heute also zu folgendem Einwand:
Ich stimme Ihnen zu, daß die meisten Ökostromhändler schwarze Schafe sind, aber deshalb ist der Ökostromhandel doch an sich noch nicht zu verurteilen.
A U F K L Ä R U N G ist angesagt!!
Darauf meine Antwort:
Sie und ich, wir nehmen uns viel Zeit, herauszufinden, wer schwarzes Schaf, wer Wolf im Schafspelz oder wer nur ein harmloses Schaf ist. Einigkeit haben wir bisher nicht erzielt. Nicht einmal die Zertifizierungskommissionen sind sich einig.
Wie soll dann der Normalbürger herausfinden, bei welchem 'Ökostromhändler' er ungewollt zur Verbilligung von Atom- und Braunkohlestrom beiträgt, bei welchem er "nur" sein gutes Geld ohne Gegenleistung los wird, und bei welchem er tatsächlich einen kleinen Beitrag zur Energiewende leistet?
Ich gebe ja gerne zu, dass es eine oder zwei rühmliche Ausnahmen gibt; z.B. das Projekt der Schönauer Stadtwerke, "WATT IHR WOLLT".
Aber ein Fördersystem, in welchem in Dutzenden anderer Fälle der gute Wille der Beteiligten so leicht missbraucht werden kann und missbraucht wird, ist für mich trotzdem nicht länger tolerierbar.
Eine Eisenbahnstrecke, auf der fast alle Züge entgleisen, ist zu sperren! Aufklärung der Fahrgäste löst das Problem nicht!
Mit freundlichen Grüßen
Wolf von Fabeck