Haifische vor den Heringen schützen?
vom 21.11.2000die von den meisten Menschen der 'modernen' Industriegesellschaft als Normalität hingenommene Belastung der Umwelt und der unwiderbringliche Verlust an Ressourcen durch die über Jahrhunderte fortgesetzte Nutzung der konventionellen Energieträger stellen die eigentliche Verzerrung des Wettbewerbs dar. Diese kann heute nicht dadurch aufgehoben werden, dass man versucht, den konventionellen Energien nachträglich die "externen" Kosten aufzubürden.
Die bisher aufgetretenen und die zukünftigen Verluste lassen sich nicht im Entferntesten in Geldwert ausdrücken. Der Versuch z.B., die sogenannten externen Kosten der konventionellen Energien in Pfennigen pro Kilowattstunde zu beziffern, erscheint angesichts des Schadensausmaßes zynisch; wie rechnet man drei Millionen Überschwemmungstote in Bangladesch auf den Strompreis um?
Ich halte es deshalb für einen Skandal, wenn durch die europäische Wettbewerbskommission die Förderung der Erneuerbaren Energien ausgerechnet mit dem Hinweis auf angebliche Wettbewerbsverzerrungen einer strengen Kontrolle unterzogen wird. Hier werden die Haifische vor den Heringen geschützt.
Es ist an der Zeit, dass die Regierungen der europäischen Staaten ihre Verantwortung wahrnehmen und dieses Treiben beenden. Die Förderung der erneuerbaren Energien ist der bremsenden Kontrolle durch die EU-Wettbewerbskommission zu entziehen.
Wettbewerb darf allenfalls darin bestehen, welcher Staat ZUERST eine vollständige Umstellung seiner Energiegewinnung auf erneuerbare Energien erreicht hat.
Dazu brauchen wir einen Europäischen Solarpakt.
Mit freundlichen Grüßen
Wolf von Fabeck