Energiepreise - Rohstoffpreise - Arbeitsplätze
vom 12.10.2000
Sehr geehrte Umweltfreunde,
in der Diskussion um die Ökosteuer wird leider oft der Zusammenhang zwischen
Energiepreisen, Rohstoffpreisen und Arbeitsplätzen übersehen. Deshalb als
Argumentationshilfe folgende Gedankenkette:
Unser Wirtschaftssystem wird von niedrigen Rohstoff- und
Zwischenmaterialpreisen bestimmt.
Rohstoffe sowie die aus ihnen hergestellten Zwischenmaterialien (Halbzeuge)
wie Profileisen, Meterware der Textilbranche, Computerchips,
verarbeitungsfähige Kunststoffmischungen und Fertigbeton stehen scheinbar
unbegrenzt und zu unangemessen niedrigen Preisen zur Verfügung.
Aus diesem Grund erwirtschaften Betriebe höhere Gewinne, wenn sie neue
Produkte (aus diesen billigen Zwischenmaterialien) herstellen, als wenn Sie
bestehende Produkte (unter dem Einsatz menschlicher Arbeitskraft und
Intelligenz) erhalten oder instandsetzen. Die Herstellung neuer Schuhe am
Band lohnt sich mehr als die Reparatur defekter Schuhe in einer Werkstatt.
Dies führt
zu bedauerlichen Ergebnissen:
- Erschöpfung der Ressourcen
Wegwerfmentalität
Müllberge
- Arbeitslosigkeit
(Grund: die Herstellung NEUER Produkte lässt sich automatisieren
und benötigt deshalb weniger Arbeitskräfte als die Erhaltung oder
Instandsetzung bereits bestehender Produkte).
Niedrige Zwischenmaterialpreise ergeben sich aus niedrigen Energiepreisen,
denn die Veredelung von Rohstoffen zu verarbeitungsfähigen
Zwischenmaterialien ist ein energieintensiver Vorgang.
Eine kontinuierlich anwachsende Besteuerung von Energie - wie im
Ökosteuerkonzept vorgesehen - hat somit drei wünschenswerte Ergebnisse:
Schonung der Ressourcen, Müllvermeidung, Verringerung der Arbeitslosigkeit.
Wir fordern deshalb:
Beibehaltung und weiteren Ausbau der Ökosteuer.
Mit freundlichen Grüßen,
Wolf von Fabeck
PS: Ein Blick über den Zaun: Die nächsten Castortransporte stehen kurz
bevor. Siehe www.castoralarm.de