Auch die CDU- bzw. CSU-Freunde unter seinen Lesern bittet der Solarenergie-Förderverein , das Programm sorgfältig zu studieren und - falls Sie Einwände haben - diese mit stimmberechtigten Vertretern der Partei zu diskutieren.
Auszug aus dem gemeinsamen Regierungsprogramm (2002-2006)
von CDU und CSU
(Sichere, umweltfreundliche Energie zu bezahlbaren Preisen, Seite
54 ff)
Sichere, umweltfreundliche Energie zu bezahlbaren Preisen
Sicherheit, Kosteneffizienz und Umweltverträglichkeit sind Grundanforderungen
einer zukunftsfähigen Energiepolitik. Die von CDU und CSU durchgesetzte
Liberalisierung des deutschen Strom- und Gasmarktes hat für Verbraucher
und Unternehmen eine Kostenentlastung von rund 7,5 Milliarden Euro bewirkt
- die von der Energieverteuerungspolitik der gegenwärtigen Bundesregierung
allerdings zum größten Teil wieder aufgezehrt wurde. Markt und
Wettbewerb sind die zentralen Mechanismen einer zukunftsfähigen und
nachhaltigen Energieversorgung. Wir treten deshalb für eine vollständige
Öffnung der Energiemärkte in der Europäischen Union bis
zum Jahr 2004 ein. Energiepolitik kann im Europa der Zukunft nicht mehr
rein national gesehen werden. Wir setzen uns deshalb für eine europäische
Gesamtstrategie zur Energieversorgung und Energiedienstleistung ein.
Als wesentliche Eckpfeiler unserer Energiepolitik sehen wir
- die marktwirtschaftliche Erschließung bestehender wie künftiger Einsparungspotenziale in den Bereichen Wärmemarkt, Elektrizität und Verkehr;
- die wettbewerbsorientierte Förderung der ökologisch wie ökonomisch effizientesten Technologien;
- eine kontinuierliche, breit angelegte und offene Energieforschung;
- die fossilen Kraftwerke, die unter Einsatz modernster Technologie CO2-arm bis sogar CO2-frei werden können; (Hinweis des Solarenergie-Fördervereins: Uns ist kein solches technisches Verfahren bekannt.)
- die Nutzung der Kernenergie;
- die wärmegeführte, effiziente Kraft-Wärme-Kopplung, die Entwicklung der Wasserstofftechnologie und eine zunehmende Nutzung der Brennstoffzelle;
- die erneuerbaren Energien, deren Anteil wir verdoppeln wollen, unter anderem durch verstärkte Nutzung der Biomasse.Die Stromeinspeisung aus erneuerbaren Energien muss wettbewerbsorientiert weiterhin gefördert werden.
Wir setzen auf Energiesparen, rationelle Energieverwendung und die
Nutzung erneuerbarer Energien, um den klimaschädlichen CO2-Ausstoß
zu verringern und den Klimaschutz im Sinne des Kioto-Protokolls voranzubringen.
Diese Ziele wollen wir vor allem durch den Einsatz marktwirtschaftlicher
Instrumente erreichen. Wir wollen die bislang ungenutzten Potenziale der
Energieeinsparung bei Gebäuden erschließen. Öffentliche
Förderung muss sich auf Techniken konzentrieren, die der Wirtschaftlichkeit
bereits sehr nahe sind. Wir wollen die Solarthermie, den ressourcen-, umwelt-
und klimaschonenden Biomasseeinsatz und die Photovoltaik vorantreiben und
fördern.
Dies beabsichtigen wir auch bei der Wärmepumpentechnologie, deren
Förderung die jetzige Bundesregierung aus ideologischen Gründen
eingestellt hat sowie bei der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien
und in Kraft-Wärme-Kopplung. Bei der Fortwicklung der Regelungen zur
Stromeinspeisung setzen wir auf verstärkte Anreize zu Innovation und
Kostensenkung. Wir wollen eine langfristig angelegte Forschung und Entwicklung
für eine nachhaltige Energiepolitik. Die rückläufige Entwicklung
der staatlichen Energieforschungsförderung werden wir nach oben korrigieren.
Die Forschungsförderung in Deutschland darf
nicht länger hinter dem zurückbleiben, was andere Länder
für Energieforschung aufwenden. Besondere Schwerpunkte werden wir
bei den erneuerbaren Energien, der Kernfusion und vor allem bei der Weiterentwicklung
fossiler Kraftwerkstechnologien, der Entwicklung innovativer Systeme zur
Verbesserung der kerntechnischen Sicherheit und der Wasserstoff / Brennstoffzellentechnologien
setzen. Die Entwicklung von Technologien zur Verringerung oder sogar Vermeidung
von
CO2-Emissionen von Kohlekraftwerken
ist für die globale Klimaschutzpolitik von höchster Bedeutung,
weil der Anteil der Kohle an der Stromerzeugung weltweit noch lange sehr
hoch bleiben und in vielen Ländern sogar weiter steigen wird. Wir
wollen den für den Verkehr nötigen Energiebedarf und die dabei
entstehenden Umweltbelastungen reduzieren. Wir sehen die Brennstoffzelle
auf der Basis von Wasserstoff oder Methanol/Erdgas und Wasserstoffmotoren
als zukunftsträchtige Optionen an, die den Verbrennungsmotor als Antriebstechnik
schrittweise ablösen könnten. Wir setzen auf heimische Energieträger.
Die deutsche Braunkohle muss auch künftig ihren Beitrag für eine
sichere und preiswürdige Stromversorgung leisten, weil sie zu
wettbewerbsfähigen Preisen zur Verfügung steht. Vor allem
in den ostdeutschen Revieren ist sie ein wichtiger Arbeitsplatzfaktor und
Brennstoffbasis eines hochmodernisierten Kraftwerksparks. Die deutsche
Steinkohleförderung ist bis zum Jahr 2005
vereinbart und danach auf einen leistungs- und lebensfähigen Bergbau
zurückzuführen. Das sichert die Entwicklung moderner Abbautechnologien
und von Maschinen made in Germany, die exportiert werden können. Obwohl
es derzeit keine Planungen für neue Kernkraftwerke in Deutschland
gibt, wollen wir das Ausstiegsgesetz ändern. Ein Ausstieg aus der
Kernenergie löst nicht die Klimaproblematik, sondern verschärft
sie und schafft eine Abhängigkeit Deutschlands vom Ausland. Deutschland
kann damit künftig seine Verpflichtung zur CO2-Reduktion
nicht mehr einhalten oder nur mit ungeheurem Kostenaufwand erfüllen.
Das Ausstiegsgesetz löst die Entsorgungsfrage nicht, sondern kündigt
den Entsorgungskonsens auf. Das Ausstiegsgesetz koppelt Deutschland von
der Forschungs- und Technologieentwicklung ab und schwächt den Wirtschaftsstandort.
Wir werden auch in Zukunft die Option auf die Nutzung der Kernenergie offen
halten. Höchstmögliche Sicherheit muss bei der Kernenergienutzung
absoluten Vorrang haben. Deswegen müssen die Forschungs- und Entwicklungsarbeiten
für fortgeschrittene Reaktorsysteme fortgeführt werden. Die deutsche
Sicherheitstechnik, die international Maßstäbe gesetzt hat,
muss erhalten und ausgebaut werden. Die geordnete Beseitigung radioaktiver
Abfälle aus der friedlichen Nutzung der Kernenergie muss geregelt
werden. Die sichere Endlagerung radioaktiver Abfälle darf nicht
wie von Rot-Grün verzögert und damit den kommenden Generationen
aufgebürdet werden. Über Endlagereinrichtungen für schwach-
und mittelradioaktive
sowie hochradioaktive Abfälle und deren Konditionierung muss zeitgerecht
zum Entsorgungsbedarf Klarheit geschaffen werden. Wir sind für die
Erkundung des Salzstocks Gorleben, über dessen Eignung eine wissenschaftlich
abgesicherte Entscheidung
zu treffen ist. Die rot-grüne Bundesregierung hat die Einrichtung
von Zwischenlagern für abgebrannte Brennelemente an den Kernkraftwerksstandorten
erzwungen. Aus diesen Zwischenlagern dürfen keine Endlager werden.
Die von Rot-Grün im nationalen Alleingang durchgesetzte Ökosteuer
hat sich als wirtschaftlich verfehlt, ökologisch kontraproduktiv und
sozial ungerecht erwiesen. CDU und CSU werden die für 2003 vorgesehene
weitere Erhöhung dieser Steuer rückgängig machen. Unser
Ziel ist es, die Ökosteuer in der bestehenden Form mittelfristig abzuschaffen
und sie durch eine aufkommens- und wettbewerbsneutrale, europaweit abgestimmte,
harmonisierte und schadstoffbezogene Abgabe zu ersetzen.