Solarenergie nutzen - oder erst Energie sparen?
Welche Maßnahme spart am meisten CO2 für einen Geldbetrag, der uns zur Verfügung steht? Diese Frage wird unter Umweltschützern oft heiß diskutiert, und meistens durch eine Rangfolge beantwortet, an deren erster Stelle das Energiesparen, dann die Nutzung der Windkraft und der Solarwärme und erst an letzter Stelle eine netzgekoppelte Solarstromanlage, eine "PV-Anlage", steht.
Als Befürworter der PV-Nutzung gerät man da leicht in eine Verteidigungsposition. Deshalb soll hier eine grundsätzliche Antwort auf die gestellte Frage gesucht werden.
Wer sich praktisch mit Energiesparmaßnahmen befaßt, stellt bald fest,
- dass es sehr billige Energiesparmaßnahmen gibt: Nacht-Absenkung der Raumtemperaturen, Änderung der Lüftgewohnheiten,
- dass es teurere Energiesparmaßnahmen gibt: Anschaffung von Energiesparlampen, Anschaffung eines Energiesparkühlschranks
- und dass dann irgendwann die sehr teuren Energiesparmaßnahmen folgen: Außenwand-Wärmedämmung an einem verwinkelten Altbau. Einbau einer Gasheizung in ein Haus ohne Kamin und Heizungskeller als Ersatz für eine elektrische Nachtspeicher-Fußbodenheizung.
Zuerst werden natürlich die billigen Energiesparmaßnahmen ausgereizt, dann folgen die teureren.
Was für den Einzelnen gilt, gilt in ähnlicher Weise auch für die gesamte Volkswirtschaft im Kampf gegen den CO2-Ausstoß.
Deshalb: Wenn die Klimakatastrophe bei konsequenter Durchführung der billigen Energiesparmaßnahmen sowie Nutzung von Wind und Solarwärme vermieden werden könnte, dann brauchte in der Tat für die teure Photovoltaik kein Geld mehr ausgegeben zu werden.
Allerdings sind wir davon überzeugt, dass die billigen Energiesparmaßnahmen sowie die Nutzung von Windkraft und Solarwärme im Kampf gegen die Klimakatastrophe nicht ausreichen. Insbesondere verhindern Energiesparmaßnahmen nicht den Anstieg des Energieverbrauchs in den Entwicklungsländern.
Wer auf das Energiesparen und auf die heute schon wirtschaftlichen
Energietechniken wie Windkraft und Solarwärme setzt, wird deshalb eine bittere Überraschung
erleben:
Zum Schluß bleiben nur noch die ganz teuren
Energiesparmaßnahmen und die Photovoltaik übrig. Aber die Klimakatastrophe wird
verlangen, dass wir auch diese noch nutzen.
Energiesparen wird teurer, je mehr Energiesparmaßnahmen bereits durchgefürt wurden.
Bei Solarstromanlagen dagegen ist die Preisentwicklungstendenz genau
umgekehrt; je mehr Solarstromanlagen gebaut werden, desto
billiger werden sie (Preisreduzierung durch Massenproduktion).
Die Rangfolge wird sich damit umkehren, Energiesparmaßnahmen
werden schließlich teurer werden als Solarstromnutzung.
Es wäre
deshalb kurzsichtig, die Sonnenenergie jetzt zu
vernachlässigen. Wir brauchen sie dringend!