Warum eigentlich genau bis 2030?

 

  • Die Jahreszahl 2030 ist ein Kompromiss: eigentlich müssten wir sofort auf Null-Emissionen schalten. Aber das würde zum wirtschaftlichen Zusammenbruch führen.
  • Die Jahreszahlen, die in der Politik diskutiert werden, liegen aber viel zu spät. Die Erderwärmung hat bereits heute ein Ausmaß erreicht, das sofortiges Handeln erfordert, da der Fortbestand menschlicher Zivilisation gefährdet ist.
  • Technisch ist es möglich, innerhalb von 9 Jahren den Ausstoß von Treibhausgasen in Deutschland fast vollständig zu beenden. Die Lösung: Windenergie und Photovoltaik, zusammen mit Speichertechniken.
  • Die Energiewende ist in diesem Tempo technisch machbar, ökologisch notwendig und ökonomisch die bessere Alternative. Sie ist ein gesamtgesellschaftlicher Kraftakt, aber die Aufgabe wird nicht leichter, wenn wir länger zögern.

100% Erneuerbare bis 2030

Brauchen wir eine Vollbremsung?

Eigentlich ja. Hören wir beim menschengemachten Klimawandel vernünftigerweise auf die Wissenschaft, müssen alle fossilen Kraftwerke sofort abgeschaltet und die Emissionen von Treibhausgasen in der Industrie, im Wärmebereich, im Verkehr und der Landwirtschaft auf Null (!) zurückgefahren werden.

Zusätzlich muss das Klima durch die Rückholung von Treibhausgasen wieder stabilisiert werden. Wir müssen von dem derzeitigen CO₂-Gehalt von 420 ppm mindestens auf 350 ppm, besser noch 280 ppm zurückkommen. 

 

Wir sprechen nicht von Peanuts!

Es erfordert tatsächlich gewaltige gesamtgesellschaftliche Anstrengungen, alle Bereiche unseres Lebens in kürzester Zeit zu dekarbonisieren. Wir hätten schon längst viel mehr erreichen können, denn die Technik und die Ideen sind vorhanden.

Je länger wir warten, desto mehr sind wir auf aufwändige CO₂-Rückholung angewiesen; desto mehr Last werden kommende Generationen tragen müssen; desto unwahrscheinlicher wird es, Kipppunkte zu verhindern. Und es wird immer teurer.

 

Dimensionen der Energiewende

Ist die Energiewende 2030 vollbracht, werden ca. 1800 TWh elektrische Energie pro Jahr für Wärme, Verkehr, Elektrizität und CO₂-Rückholung zur Verfügung stehen. Die Flächenpotenziale, um das mit Photovoltaik und Windenergie zu schaffen, reichen aus. Es bedeutet aber eine Steigerung der aktuellen Ausbauzahlen in der Größenordnung einer Verzehnfachung.

Speicher sind der „missing link“, um uns in Zeiten mit mangelnder Energiebereitstellung (Nacht, Flaute) zuverlässig zu versorgen. Hier brauchen wir endlich markteinführende Förderprogramme!

 

Politik in die Verantwortung nehmen

Bei Investitionsentscheidungen müssen in allen Branchen Klimaschutzbelange vorrangig behandelt werden. Es darf keine regulatorischen Ausbaulimits für Erneuerbare Energien geben. Flächenbeschränkungen und ungerechtfertigte Restriktionen bei Genehmigungsverfahren für Wind- und Solaranlagen müssen enden.

Wirtschaftlich tragfähige Rahmenbedingungen sollen Investitionen und den Ausbau der Produktionsstätten für PV- und Windenergie ankurbeln. Zum Beispiel muss CO₂-Ausstoß einen Preis erhalten, der den Folgeschäden entspricht.

 

Quellen

  • CO2-Gehalt auf 350ppm reduzieren. Siehe auch: Johan Rockström, Owen Gaffney: Breaking Boundaries, ISBN 978-0-2414-6675-9