Der erste Auftritt des SFV bei der Fachmesse Intersolar in München vom 14. bis 16. Juni war ein schöner Erfolg. Wir konnten viele spannende Gespräche mit Besucher:innen und Aussteller:innen führen, unser Informationsmaterial stieß auf großes Interesse. Besonders freuten wir uns darüber, zahlreiche, teils langjährige SFV-Mitglieder persönlich begrüßen zu können.

Viele Gespräche an unserem Stand (wie auch auf den Diskussionsforen der Messe) kreisten um das Thema Steckersolar und, noch mehr, das Themengebiet „Mieterstrom“. Wir hatten vorab bereits unsere Forderungen zum Mieterstrom veröffentlicht. Die allgemeinen Erwartungen an die bevorstehenden Gesetzgebungsschritte der Bundesregierung sind hier groß; hoffentlich werden sie nicht enttäuscht. 

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Aus vielen Gesprächen ging hervor, dass der große Zuspruch zur Intersolar in diesem Jahr eine Aufbruchstimmung in der Branche nach entbehrungsreichen Jahren repräsentiert. Viele Player sehen hier nun wieder die Chance, richtig Geld zu verdienen. Dass der Markt heute ganz überwiegend in asiatischen Händen ist, ließ sich leicht sowohl an den Aussteller-Ständen als auch beim Publikum in den Messehallen ablesen; aber auch zahlreiche einheimische Startup-Unternehmen stellten ihre Ideen vor, ausgehend von der Überzeugung, dass die PV-Herstellung nicht nur geopolitisch diversifiziert, sondern auch massiv gesteigert werden muss.

Nicht alles, was man auf oder im Umfeld der Messe sah – Coffee-to-go-Becher, hochklassige Limousinen –, zeugte von lupenreinem Öko-Bewusstsein. Das vermittelte manchmal zwiespältige Gefühle; aber auch schon vor 20 Jahren war es ja ein Merkmal der erfolgreich beginnenden Energiewende in Deutschland, Erneuerbare Energien auch für Menschen attraktiv zu machen, die nicht (allein) ökologischem Verantwortungsbewusstsein folgen, sondern privaten Gewinnerwartungen.

Die Intersolar lieferte Einblicke in den Stand der Entwicklung der Photovoltaik-Technik. Große Freiflächenanlagen und Konzepte für Floating PV auf Gewässern spielten 2023 eine große Rolle. Aber auch für den dezentralen Ausbau der PV gibt es interessante Ansätze. Dienstleister bieten an, mit Hilfe von Drohnen die Dachflächen präzise zu vermessen oder bestehende PV-Anlagen auf Beschädigungen zu prüfen (durch „Elektrolumineszenz-Analysen“). Kleine Reinigungsroboter sollen künftig die PV-Module von Staub und anderen Verunreinigungen befreien. Wovon wir vor vielen Jahren beim SFV noch träumten, wird mehr und mehr zur Wirklichkeit. Es gibt kaum noch Denkverbote, wenn man Wünsche zur Größe, Beschaffenheit, Funktionalität und Farbe von Solarmodulen einbringt.

Solarmodule lassen sich mittlerweile nicht nur überall technisch einbringen, sie sind ästhetisch immer anspruchsvoller und fügen sich harmonisch in die Städte und das urbane Umland. Nicht nur das Dach, sondern die gesamte Gebäudehülle inklusive Nebengebäuden und Balkonen können individuell und bautechnisch ausgereift genutzt werden, um zur Solarstromproduktion beizutragen. Farbige Paneele und PV-Dachziegel bieten vielfache Möglichkeiten, Bedenken des Denkmal- und Ensembleschutzes auszuräumen. Die Wirkungsgrade der Module sind noch immer im Steigen begriffen; es werden nichtreflektierende Module und solche mit unterschiedlichen, auch kleineren Abmessungen angeboten. So wird eine größere Vielfalt an Lösungen und eine bessere Ausnutzung der Dachflächen ermöglicht. 

Ein interessantes Thema auf der Intersolar waren die sogenannten PVT-Module. Dabei handelt es sich um Hybridanlagen, die aus der Sonnenenergie zugleich Strom und Wärme gewinnen. Die ersten Anbieter solcher Module versprechen einen Gesamtwirkungsgrad von über 70%. Es wird sich aber noch herausstellen müssen, für welche Anwendungen der entsprechende Mengenmix aus Elektrizität und Wärme geeignet ist.

Die solare Energierevolution ist im vollen Gange. Dies auf der Intersolar anzusehen war pure Freude!

Wir möchten den Veranstaltern, der Solar Promotion GmbH, für die Gelegenheit danken, unsere NGO-Arbeit auf der Fachmesse zu präsentieren und persönliche Kontakte zu knüpfen bzw. zu intensivieren. Die nächste Intersolar findet vom 19. bis 21. Juni 2024 statt. Wenn möglich, kommen wir dann gerne wieder nach München!

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So sah es an den Messetagen kurz vor Öffnung der Tore aus. Mehr als 100.000 Menschen besuchten die Messe. – Foto: © Solar Promotion

 

Titelfoto: Rüdiger Haude