Gemeinsame Beratungsoffensive von SFV und EARF
SFV und EARF starten gemeinsame Beratungsoffensive für mehr Photovoltaik auf Mehrparteienhäusern
Die Ankündigung der “Gemeinschaftlichen Gebäudeversorgung” im Solarpaket 1 hat es geschafft, den Knoten bei der Planung von PV-Projekten auf Mehrfamilienhäusern zu lösen. Immer mehr Eigentümer:innen sowie Vermieter:innen interessieren sich nun für PV-Anlagen auf ihrem Mehrparteienhaus. Doch trotz der nun klaren rechtlichen Rahmenbedingungen steckt die Umsetzung der gemeinschaftlichen Gebäudeversorgung (GGV) noch immer in den Kinderschuhen. Marktakteure agieren zögerlich, Messstellenbetreiber sind schwer zu finden. Bis heute ist noch kein erfolgreich umgesetztes GGV-Projekt bekannt - obwohl das Potenzial groß ist.
Dabei gibt es bereits eine Vielzahl funktionierender und bewährter Betriebskonzepte für PV-Anlagen auf Mehrparteienhäusern. Darum haben sich nun die Energieagentur Regio Freiburg (EARF) und der Solarenergie-Förderverein Deutschland (SFV) zu einer gemeinsamen Beratungsoffensive zusammengetan, um den Ausbau von Photovoltaikanlagen (PV) auf Mehrparteienhäusern (MPH) zu beschleunigen. Denn wer PV auf seinem Haus installieren will, muss nicht bis zur Umsetzung der GGV warten.
“Eine PV-Anlage auf einem Mehrparteienhaus zu errichten, ist technisch kaum anspruchsvoller als auf einem Einfamilienhaus”, erklärt Tobias Otto, Experte des SFV. “Allerdings gestaltet sich die Planung oft etwas komplexer. In einem Mehrparteienhaus müssen viele Stimmen gehört und Interessen unter einen Hut gebracht werden.” Um zu verstehen, welche Aspekte dabei zu beachten sind, bietet der SFV Vorträge, Erstberatungstermine und Kick-Off-Beratungen an. Druckfrisch ist nun der Solarbrief “Das kleine Solar-Mehrfamilienhaus 1x1” erschienen, der Interessierten einen Überblick über die möglichen Umsetzungsvarianten verschafft.
Dass bereits erprobte Betriebskonzepte auch häufig ihren Vorteil gegenüber der neuen GGV haben, weiß auch Johannes Jung von der EARF. Statt lange auf die Installation von intelligenten Messsystemen zu warten, kann das sogenannte “Einzählermodell” durch ganz andere Vorteile punkten. “Viele Menschen wissen nicht, wie einfach eine gemeinschaftliche Stromversorgung mit dem Einzählermodell sein kann. Die größte Herausforderung ist hierbei lediglich, alle Interessierten an einen Tisch zu bekommen und sich für die gemeinschaftliche Umsetzung zu entscheiden.” Die EARF bietet daher einen interaktiven Leitfaden an, in dem die Vorteile der unterschiedlichen Betriebskonzepte herausgearbeitet werden. Jüngst wurde dieser auch um die Gemeinschaftliche Gebäudeversorgung ergänzt.
Gemeinsam wollen EARF und SFV nun Interessierten auf dem Weg zur PV-Anlage auf ihrem Mehrparteienhaus helfen. Neben Erfahrungsaustausch und gemeinsamen Beratungen haben sie kürzlich einen Austausch zur GGV zwischen interessierten Akteuren initiiert. “Wir sind wild entschlossen, interessierte Investor:innen nicht im Regen stehen zu lassen.” so Otto. Denn die Hebung des Potentials von PV auf MPH ist nicht nur essentiell für den Klimaschutz, es ist auch ein sozialer Aspekt. “Es ist unabdingbar, dass Menschen in Miet- oder Eigentumswohnungen aktiv an der Energiewende beteiligt werden”, sind sich Jung und Otto einig.
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