Fracking-Methan - Todesstoß für das Klima
Harald Lesch schlägt Alarm
Zusammenfassung:
Die Menschheit darf beim Kampf gegen die Klimakatastrophe keinesfalls vergessen, die von bankrotten Fracking-Unternehmen hinterlassenen Bohr-Löcher so schnell wie möglich zu verstopfen!
Begründung von Wolf von Fabeck:
In meiner folgenden Begründung beziehe ich mich im Wesentlichen auf einen überzeugenden Vortrag von Prof. Harald Lesch, dem ich nur wenige kleine Erläuterungen (in Klammern) hinzugefügt habe. Nach Angaben des IPCC sollen 17% bis 20% des Treibhauseffekts auf Methan zurückgehen. Methan CH4 ist Hauptbestandteil von Erdgas. Ein Methanmolekül sei 84 mal so klimaaktiv wie ein CO2-Molekül.
Im Jahr 2017 seien 600 Mio. Tonnen Methan ausgestoßen worden. Das seien 50 Mio. Tonnen mehr als im Jahr 2000. Dabei sollte eigentlich zur Erfüllung des Pariser Abkommens (vom 12. Dez. 2015) der jährliche Ausstoß von Methan um ein Drittel (also um 200 Mio. Tonnen) verringert(!) werden. Der jährliche Ausstoß an Methan ist damit um 250 Mio. Tonnen höher als es in Paris vereinbart wurde. Dieser Verstoß gegen das Paris-Abkommen könne nach Rechnungen des IPCC auf ein Worst-Case Szenario mit einem Temperaturanstieg von 4 Grad (anstatt maximal 2 Grad oder weniger) hinauslaufen.
Methan gelangt in die Atmosphäre beim Reisanbau, bei der Rinderhaltung, beim Auftauen des Permafrostes und beim Fracking. (Es gibt natürlich noch viele weitere Möglichkeiten.) Bis 2008 sei der Gehalt der Atmosphäre an Methan etwa gleich geblieben, aber seit 2008 gehe er steil nach oben. Im selben Jahr 2008 meldeten die Fracking-Unternehmen stolz eine Zunahme ihrer Fördermengen von 31 Mrd. Kubikmeter auf 430 Mrd. Kubikmeter jährlich. Dann aber gingen viele dieser Unternehmen in Konkurs, ohne die Bohr-Löcher zu verschließen.
Dieses zeitliche Zusammentreffen innerhalb des Jahres 2008 führt zur Hauptaussage von Harald Lesch: "Ein Drittel des beobachteten Anstiegs der Methankonzentration sei auf unverschlossene Fracking-Bohrlöcher zurückzuführen."
(In der Erdatmosphäre hält sich Methan nur etwa 20 Jahre, denn es wird zu Wasser und Kohlenstoffmonoxid und letztendlich zu Kohlenstoffdioxid umgewandelt. Ein Teil des Kohlenstoffdioxids wird dann durch Photosynthese wieder aus der Atmosphäre zurückgeholt).
Nun zur Begründung von Harald Lesch:
Die Kohlenstoffdioxid-Moleküle unterscheiden sich geringfügig durch ihr Gewicht, denn der in ihnen enthaltene Kohlenstoff hat entweder das Atomgewicht 12 oder das Atomgewicht 13. Die leichteren Kohlenstoffdioxid-Moleküle können leichter und schneller in die Blätter und Nadeln der grünen Pflanzen eindringen - diffundieren.
Sie werden deshalb bei der Photosynthese etwas bevorzugt. Von den schwereren Molekülen mit dem Kohlenstoff-Atom Carbon-13 bleibt ein höherer Anteil in der Atmosphäre zurück als von den leichteren Molekülen. Es wäre also zu erwarten, dass der Anteil an Carbon-13 in der Atmosphäre immer weiter zunimmt, der Anteil von Carbon-12 in der Atmosphäre jedoch immer weiter abnimmt. (Um Missverständnisse zu vermeiden: Es geht bei diesen Überlegungen nicht um die absoluten Mengen an Carbon-12 und Carbon-13 sondern um ihr Mengen-VERHÄLTNIS in der Atmosphäre. *)
Das Mengenverhältnis änderte sich seit Beobachtungen der Atomgewichte zunächst kontinuierlich: Das Verhältnis von Carbon-12 zu Carbon-13 wurde bis 2008 stetig immer geringer. Dann aber - ab dem Jahr 2008 - wurde das Mengenverhältnis plötzlich wieder größer.
Es muss also - so folgert Harald Lesch - bei den vielen Vorgängen, (Verbrennen von Torf, Braunkohle, Kohle, Erdöl, Erdgas, Förderung von Methan, Aufnahme von CO2 und CH4 im Meerwasser, Verkalkungen, Vulkanausbrüchen etc pp.) ein Ereignis gegeben haben, das die Tendenz nicht nur kurzfristig, sondern für die folgenden zwölf Jahre bis heute umgekehrt hat (eine Unstetigkeits-Stelle sozusagen).
Die Tatsache, dass die Fördermengen von Fracking-Methan im Jahr 2008 von 31 Mrd. Kubikmeter auf 430 Mrd. Kubikmeter - also in einem Jahr um das Vierzehnfache - angestiegen ist, könnte die Ursache für diese Unstetigkeits-Stelle sein - insbesondere deshalb, weil es keine andere Erklärung für diese Unstetigkeit gibt.
Die hinzukommenden leichteren Kohlenstoffatome seien vor etwa 300 Mio. Jahren im Erdzeitalter Karbon durch die damalige Pflanzenwelt per Photosynthese aus der Atmosphäre geholt worden und seien in den folgenden Erdzeitaltern Perm und Trias durch Verschiebungen der Kontinentalplatten und durch vulkanische Tätigkeit in große Tiefen geraten und dort fest und gasdicht eingeschlossen worden (das damalige Mengenverhältnis Carbon-12 zu Carbon-13 kann sich während der Einschließung nicht verändert haben).
Beim Fracking wird dieser Einschluss gewaltsam gesprengt und die bis heute eingeschlossenen Gase strömen unter hohem Druck an die Erdoberfläche. (Einige davon geraten auch in Grundwasser-führende Schichten und kommen dann im Extremfall mit dem Trinkwasser aus der Wasserleitung - ein Teufelszeug!).
Da unzählige Fracking-Firmen vorzeitig in Konkurs gegangen sind und keine finanziellen Reserven für das Abschließen der Bohrungen zurückgelegt haben, strömt aus diesen Bohrlöchern ständig ungenutztes weiteres Fracking-Erdgas (dessen extreme Klimawirkung bereits eingangs betont wurde) und ruiniert das Weltklima endgültig.
Dass dieses Erdgas aus unverschlossenen Fracking-Bohrlöchern stammt, kann man an der plötzlichen Zunahme des Mengenverhältnisses von Carbon-12 Atomen zu Carbon-13 Atomen in der Atmosphäre erkennen.
*) (Unter https://de.wikipedia.org/wiki/Isotopenuntersuchung#Kohlenstoff-Isotope findet sich dazu folgender Hinweis:
" Das Verhältnis der beiden stabilen Isotope wird ebenfalls für wissenschaftliche Fragestellungen genutzt. Zwischen Carbon-12 und Carbon-13 findet eine natürliche Isotopenfraktionierung bei der Photosynthese statt."
Außerdem wird auf unterschiedliches Verhalten bei der Photosynthese von C3 und C4 Pflanzen hingewiesen. Weizen ist z.B. eine C3, Mais eine C4 Pflanze. Dieser letztgenannte Hinweis kann aber die Argumentation von Harald Lesch nicht widerlegen, denn Lesch sucht nach Ereignissen, die im Jahr 2008 eine auffallend unstetige Entwicklung gehabt haben. Der Ersatz von C3 Pflanzen durch C4 Pflanzen findet aber im Jahr 2008 nicht heftiger oder zögerlicher statt als in den Jahren vorher und nachher.)
Die Menschheit darf beim Kampf gegen die Klimakatastrophe keinesfalls vergessen, die von bankrotten Fracking-Unternehmen hinterlassenen Bohr-Löcher so schnell wie möglich zu verstopfen!