Das letzte Argument der Atomlobby
Die Gefahren sind bekannt. Verstrahlung der Landstriche, in denen Uran gewonnen wird, "Restrisiko" beim Betrieb der Atommeiler, ungelöste Entsorgung der radioaktiven Abfälle, ungelöste Entsorgung der tickenden Zeitbombe Tschernobyl, Proliferation (Verbreitung) von atomwaffenfähigem Brennstoff...
Selbst Befürworter der Atomenergie bekommen aus diesen Gründen Bauchschmerzen, wenn sie sich eine Versorgung von politisch instabilen Ländern wie Burundi, Libanon, Lybien, Nigeria, Ruanda ... mit Atomkraftwerken vorstellen.
Ihr letztes und einziges Argument lautet: "Wir müssen es aus CO2-Entlastungsgründen trotzdem riskieren, denn Sonne, Wasser oder Wind können auch langfristig nicht mehr als 4 Prozent unseres Stromverbrauchs decken."
Auf dieses Argument spitzt sich die Diskussion zu.
Wer keinen Atomstrom will, muss deshalb glaubhaft machen, dass die Erneuerbaren mehr können, als nur 4 Prozent. Er muss zeigen, dass 100 % möglich sind.
Dazu gibt es folgende Belege:
- Bericht der Enquete Kommission "Schutz der Erdatmosphäre" des 11. Deutschen Bundestages (Das 2 - 3 fache des globalen Primärenergiebedarfs aus regenerativen Quellen ist möglich)
- Studien
- Hinweise aus der Stromwirtschaft
- Eigene Berechnungen.
Die Energie-Verbände sollten mit diesen Belegen selbstbewußt und unermüdlich an die Öffentlichkeit treten.
Dieser Solarbrief wurde in zwei Auflagen mit insgesamt 12.000 Exemplaren gedruckt und verteilt.
Anzeige der Stromwirtschaft vom 26.06.1993
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Nachtrag
Prominentestes Opfer der Entmutigungskampagne war Umweltministerin Frau Dr. Angela Merkel, die kurz nach ihrer Amtsübernahme wörtlich erklärte: "Sonne, Wasser oder Wind können auch langfristig nicht mehr als 4 % unseres Strombedarfs decken." Politiker, die den erneuerbaren Energien nicht mehr als 4 % zutrauen, werden sich natürlich nicht für die Erneuerbaren einsetzen.