Rieselt Ihnen, sehr geehrter Leser, bei diesem Satz nicht auch ein Schauer den Rücken herunter? So fangen Gruselmärchen an.
Was können die Besitzer der Kollektoren denn vielleicht im Schilde führen? Sollten wir besser unsere unmündigen Kinder fernhalten? Oder sollten wir uns bekreuzigen, wenn unser Blick ungewollt von einer dieser verführerischen Platten eingefangen wird?
Sie merken schon, hier geht es beileibe nicht um Aufklärung, sondern es geht um Stimmungsmache gegen die Solarenergie.
Der wortgewaltige Text stammt von Hans-Ulrich Jörges, aus der Chefredaktion des stern, der hiermit der fossilen Energiewirtschaft und ihren Interessen seine Stimme leiht (stern Ausgabe 34 vom 16. Aug.12, Seite 40)
Sachlich begründet?
Wie substanzlos das Alarmgeschrei von Jörges ist, zeigt sich, wenn wir in seinem Text gegenteilige Begriffe einbauen, einfach die Nutzung der Solarenergie durch den antropogenen Treibhauseffekt ersetzen - dann wird eine eindringliche - und berechtigte - Warnung daraus:
(J) Geradezu irrwitzig boomt der Solarstrom, doch eine mächtige Lobby verteidigt die Jagd nach staatlich garantierten Superrenditen.
(SFV) Geradezu irrwitzig steigt der CO2-Gehalt der Atmosphäre auf Werte, die es noch nie gegeben hat, seit Menschen auf dieser Erde leben. Doch mächtige Energiekonzerne setzen die hemmungslose Verbrennung von Kohle und Erdöl weiter fort, um damit ihre Monopolgewinne weiter zu steigern, ohne dass der Staat Einhalt gebietet.
(J) Deshalb macht sich das mulmige Gefühl breit, alles könne scheitern und der Bürger habe die Zeche zu zahlen.
Das hat er bei der Energiewende auf jeden Fall.
Die Rechnung ist längst aufgemacht - und sie wird immer teurer. Das ließe sich erklären. Doch es gibt eine mächtige Lobby, die das verhindert, und eine Politik, die sich mit ihr nicht anlegen möchte. Gerade ist sie wieder in die Knie gegangen, spektakulär.
(SFV) Deshalb macht sich das mulmige Gefühl breit, dass wir in eine furchtbare Katastrophe schlittern, in der wir und unsere Nachkommen dann die Zeche zahlen müssen.
Das müssen wir in der Klimakatastrophe auf jeden Fall.
Schon jetzt ist die Menge an CO2 in der Erdatmosphäre höher als je zuvor und sie wird weiter steigen, wenn wir den Umstieg auf die Erneuerbaren Energien nicht schnellstmöglich schaffen.
Doch es gibt eine mächtige Lobby, die das verhindert und eine Politik, die sich nicht mit ihr anlegen möchte. Gerade ist sie wieder in die Knie gegangen, spektakulär, indem sie die Inbetriebnahme zweier extrem klimaschädlicher Braunkohlekraftwerksblöcke in Neurath als Erfolg der Energiewende feierte.
(J) Die Probleme kommen aus der Sonnenenergie.
(SFV) Die Probleme kommen aus dem Treibhauseffekt
(J) Hinter dem grünen Schild der Sympathie freilich ist die Sonnenenergie zu einem Monster herangewachsen, das die Energiewende zu verschlingen droht und von dem normale Menschen keine Ahnung haben. Wer weiß schon, dass die Kollektoren, die sie auf Dächern und Feldern sehen, nicht unbedingt der Stromversorgung ihrer Besitzer dienen?
(SFV) Hinter dem Schleier der Verharmlosung freilich konnte der Treibhauseffekt zu einem Monster heranwachsen, das die Erde unbewohnbar zu machen droht und von dem normale Menschen immer noch keine Ahnung haben. Wer weiß schon, das jedes Promille mehr CO2 in der Atmosphäre an heißen Sommertagen die Abkühlung der Erdoberfläche stärker behindert und uns damit einem Temperaturkollaps näher bringt? Empfinden wir doch schon jetzt die Temperaturen an heißen Tagen als unangenehm, so werden wir sie bei weiterem Fortgang der CO2-Emissionen noch richtig fürchten lernen. Und damit hätte der beunruhigende Titel des Beitrages, "Wenn die Sonne böse wird", einen realen Hintersinn.
Schlussfolgerungen?
Es handelt sich um eine Schrift mit absichtlichen Fehlinformationen nach dem bekannten Muster "Haltet den Dieb".
Leicht überkommt uns als Leser solcher Pamphlete ein Gefühl von Ohnmacht und Hilflosigkeit. Doch versetzen wir uns einmal in die Lage des Autors, des Herrn J.: Wie ohnmächtig und hilflos muss der sich erst gefühlt haben, als er merkte, dass ihm keine logischen Argumente gegen die Nutzung der Solarenergie einfielen. Oder meinen Sie, der merkt das nicht mehr?