Der Auslöser für die Idee zu einem Bündnis 100% Erneuerbare spätestens 2030 entstand am 17.05.2020 bei der Besprechung unseres Newsletter des SFV-Nordbayern mit dem Aufruf von unserem SFV-Mitglied Michael Stecher.

Michael Stecher wendet sich in seinem Aufruf an alle, denen der Erhalt unserer Natur und Umwelt noch etwas bedeutet. Seit über 20 Jahren setzen sich viele von uns für einen Wandel hin zu einer klimafreundlichen Politik ein. Obwohl es Erfolge gibt, wäre bei entsprechender Richtungsvorgabe viel mehr möglich, und die Technik steht bereit. Doch die Politik zieht uns den Stecker.

Für den Umbau zu mehr regenerativer Energie war Deutschland einst Vorreiter, inzwischen haben uns viele europäische Nachbarn überflügelt. Die Entscheidungen der Politik im Hinblick auf den Klimawandel sind vollkommen unzureichend, wenn nicht gar kontraproduktiv. Warum geht das bei den Wählern ungestraft durch? Solange wir schweigen, solange wir als Gesellschaft ruhig, satt und zufrieden sind, wird sich nichts ändern. Warten wir nicht, bis die Veränderungen nicht mehr umkehrbar sind. Eine Entscheidung muss jeder einzeln für sich treffen und vor sich verantworten.
Den ganzen Aufruf können Sie im Newsletter der SFV Infostelle Nordbayern vom 17.05.2020 lesen.

Wer diesen Aufruf liest, kann nicht mehr still sitzenbleiben und sagen: Hm! Ist doch nichts! Alles gut! Wer den Aufruf liest, spürt, dass er aufstehen und etwas anpacken muss.

Und zwar jetzt.

Es ist nicht mehr wie zuvor. Zu dringlich ist das Problem. So ist es jedenfalls uns ergangen. Die Worte rütteln auf.

Wir arbeiten seit Jahren für den Wandel hin zu einer klimafreundlichen Politik. Nichts geschieht. Nur kleine Schrittchen, eben gerade so viel, um die Gesellschaft ruhig, satt und zufrieden zu halten.

Was ist das für eine Gesellschaft, die gegen die von ihr selbst ausgewählten Vertreter kämpfen muss, um die Lebensgrundlagen zu erhalten?

Was sind das für Vertreter, die gegen ihre Wähler und gegen die Lebensgrundlagen entscheiden?

Wir wollen nicht mehr still bleiben!

Ein Wort von Barack Obama kommt hier gerade recht: Für wirklichen Wandel müssen wir auf ein Problem aufmerksam machen und für die Mächtigen unbequem sein. (Tagesschau 04.06.2020)

Viele Menschen stehen den Erneuerbaren ja offen gegenüber. In uns entsteht die Idee, die Politiker und Abgeordneten vor Ort direkt und sehr deutlich und vor allem immer wieder auf die dringend nötigen Entscheidungen zur Bekämpfung des Klimawandels anzusprechen, schriftlich oder persönlich.

Wir beschließen, ein Bündnis für unseren Landkreis einzurichten, das Donau-Ries Bündnis 100% Erneuerbare bis spätestens 2030. Es sollen entsprechende Bündnisse für alle Landkreise entstehen, und jedes Bündnis spricht die Politiker und Abgeordneten vor Ort direkt und nachdrücklich auf das Ziel 100% EE spätestens 2030 an.

Die Bezeichnung wäre für alle Landkreise gleich: WUG Bündnis, ND Bündnis, AC Bündnis usw. Vielleicht auch BY Bündnis, BW Bündnis, NRW Bündnis? BRD Bündnis? EU Bündnis? Das Bündnis soll eine große Vernetzung vieler Menschen und Vereinigungen sein mit dem einfachen Ziel 100% EE bis spätestens 2030. Gleichwohl bleiben alle Partner für sich selbstständig.

Für das Bündnis wählten wir den Leitgedanken 100% Erneuerbare bis spätestens 2030. Dieser Ausspruch stammt von Daniel Bannasch. Er ist geschäftsführender Vorstand von MetropolSolar e.V. und dem MPS Energieinstitut. Und der Ausspruch passt in jeder Hinsicht. Jeder kann auf seine Weise und mit seinen Möglichkeiten mitmachen, vielleicht auch nur daheim bei sich selbst. Oder vielleicht nur mit einem Brief an den eigenen Abgeordneten.

Zur Autorin:
Monika Schenk ist seit November 1999 Mitglied im SFV und aktive Kämpferin für die Energiewende. Gemeinsam mit ihrem Mann Winfried Schenk bringt sie sich mit viel Herz und großem Einsatz in die Arbeit der SFV-Inforstelle Nordbayern ein.