Aber, um den wichtigsten Engpass der Energiewende endlich zu überwinden, dazu brauchen wir Elektro-Mobile schon jetzt - und so schnell wie möglich!
Entscheidender Engpass der Energiewende sind die Stromspeicher
Sonnen- und Windenergie stehen nur bei geeignetem Wetter zur Verfügung. Wenn sie ausfallen, weil es dunkel ist, oder der Himmel bedeckt und wenn der Wind europaweit schwächelt, brauchen wir aufgesparten Sonnen- und Windenergie-Überschuss. Für jedes stillzulegende Kohlekraftwerk brauchen wir dezentrale Stromspeicher, die in der Summe die gleiche Leistung bereitstellen können. Auch müssen sie die Kapazität haben, diese Leistung für den Ausfall des Sonnenscheins über Nacht bzw. für den Ausfall der Windenergie über einige Wochen aufrecht zu halten.
Für die Umstellung auf 100 Prozent Erneuerbare Energien brauchen wir dringend sowohl Langzeit- als auch Kurzzeit-Stromspeicher.
Die wirkungsvollste Maßnahme zur Verbesserung und Verbilligung der Kurzzeitspeicher ist Wettbewerb zwischen den Batterieproduzenten.
Dieser Wettbewerb wird angespornt von der Nachfrage der E-Mobil-Produzenten, die mit erheblicher Nachfragekraft nach preiswerten leistungsfähigen Batteriespeichern für ihre E-Mobile suchen. Und die Nachfrage der E-Mobil-Produzenten wird durch jeden E-Mobil-Käufer weiter verstärkt.
In diesem Wettbewerb der Batteriehersteller ist es glücklicherweise gleichgültig, ob in der Anfangsphase Solarstrom, Windstrom, Kohlestrom oder sogar Atomstrom gespeichert wird. Mit dem stetigen Ausbau Erneuerbarer Energien und dem steigenden Anteil von EE-Strom im allgemeinen Strommix wird der Inhalt der Batterien zwangsläufig von Jahr zu Jahr "sauberer".
Aber was ist mit den fehlenden Ladesäulen?
In Norwegen, dem Land mit den prozentual höchsten E-Mobilzulassungen werden inzwischen die Ladesäulen knapp, heißt es. Doch das ist kein wirkliches Drama.
Ein modernes E-Mobil erreicht zuverlässig 170 km ohne Zwischentanken. Wer täglich weniger als diese Strecke benutzt, ist abends wieder zuhause und kann zuhause auftanken. Probleme gibt es nur, wenn der Auto-Stellplatz weit vom Haus entfernt ist und der Arbeitgeber keine Ladesteckdose anbietet.
Eine erste Überschlagsrechnung ergibt folgenden rechnerischen Zusammenhang. Eine Verdoppelung der E-Mobil-Reichweiten halbiert die notwendige Anzahl der Ladesäulen. Und die Reichweiten nehmen von Jahr zu Jahr zu. Doch tatsächlich ist das Verhältnis sogar noch günstiger: Je höher die Reichweite wird, desto geringer wird die Zahl der E-Mobilfahrer, die überhaupt noch unterwegs aufladen müssen. Die meisten Fahrer schlafen zu Hause. Viele Autofahrer, die zuhause schlafen, können auch zuhause ihr Auto an der Steckdose aufladen.
Ein schönes Beispiel ist der Landarzt, der tagsüber mit dem E-Mobil seine Patienten aufsucht und nachts zuhause schläft und derweil sein E-Mobil mit einem zunehmenden Anteil von Windstrom auflädt.
Wenn die Reichweite der E-Mobile gegen 500 km geht, werden es nur noch wenige Fahrer sein, die auf Schnellladesäulen unterwegs angewiesen sind.
Der SFV-Schlussappell:
Auch wenn es altmodisch klingt, hier ein Zitat aus dem Grundgesetz, Artikel 14 Absatz 2: "Eigentum verpflichtet. Sein Gebrauch soll zugleich dem Wohle der Allgemeinheit dienen."
Wer es sich finanziell leisten kann, sollte sich als nächstes Auto ein E-Mobil kaufen und sich vorsorglich schon jetzt eine PV-Anlage auf sein Dach montieren lassen oder sich an einer Windanlage beteiligen. So demonstriert er nicht nur die Entschlossenheit zum Umstieg auf Erneuerbare Energien, sondern leistet zudem einen konkreten technisch-wirtschaftlichen Beitrag zur Speicherentwicklung. So hilft er mit bei der Überwindung des schlimmsten Engpasses im Kampf gegen den Klimawandel.