Zusammenfassung - Es geht um Hilfe zur Selbsthilfe

Aktueller Anlass für diesen Beitrag sind die bekanntgewordenen Defekte in den Reaktordruckgefäßen des grenznahen belgischen AKW Tihange 2 und von Doel 3. Weiterer Anlass ist die fortgeschrittene Betonkorrosion in den Kuppeln dieser AKW.

Die Alarmierung der Bevölkerung im Fall eines GAUs in einem naheliegenden Atomkraftwerk ist eine organisatorisch höchst komplexe Angelegenheit, weil bereits die Ausgangslage - Unfallursache (Netzausfall, Sabotage, spontanes Versagen des Reaktordruckbehälters usw.), Wochentag, Tageszeit, Windrichtung, Stromversorgung, mögliche Überlastung oder Zusammenbruch der Telefon- und Funkverbindungen, Kompetenzverteilung, urlaubsbedingte Abwesenheiten usw. - unendlich viele Kombinations- und Variationsmöglichkeiten bietet, die vorher unbekannt sind. Die bisher gesammelten Informationen deuten darauf hin, dass die Bevölkerung in Aachen (65 km und über die deutsch-belgische Grenze hinweg) auf dem offiziell vorgesehenen Alarmierungsweg bei Südwestwind nicht vor dem Eintreffen einer radioaktiven Wolke gewarnt werden kann.

Im folgenden sollen deshalb Vorbereitungen für eine dezentrale Schadensminimierung durch die Betroffenen selbst angedacht und diskutiert werden. Das bedeutet nicht, dass die zuständigen Behörden damit aus ihrer Verantwortung entlassen sind. Sie sollten für eine Schadensminimierung die Voraussetzungen erleichtern anstatt sie zu erschweren.
Skandalös ist die Weigerung der Landesregierung die Verteilung der Jodtabletten bis zu den Haushalten zu verweigern.
Und warum organisiert die Stadtverwaltung keinen Masseneinkauf für Atemschutzhalbmasken FFP3, die an die Schulen und Kindergärten ausgegeben werden könnten, damit die Kinder im Alarmfall nach Hause kommen können, ohne radioaktive Jodpartikel einzuatmen?
Uns ist nicht bekannt, dass Aachener Schulen oder Kindergärten mit den Eltern Absprachen getroffen haben, was mit den Kindern im Alarmfall zu geschehen hat. Sollen die Kinder bei geschlossenen Türen und Fenstern festgehalten werden? Wie lange? Sollen sie mit Jodtabletten versorgt und mit Atemschutzmasken vor Unterrichtsende nach Hause geschickt werden? Sollen die Schulen wenigstens mit Radioaktivitäts-Messgeräten ausgestattet werden? Sollten die Physiklehrer in der Mittel- und Oberstufe über den Umgang mit radioaktiver Verstrahlung informieren?

Beim derzeitigen Kenntnisstand der Bevölkerung im Dreiländereck ist im "Ereignisfall" eine Massenpanik mit schwerwiegenden Folgen zu befürchten. Angst und Unwissenheit ist eine brisante Mischung! Sie kann dazu führen, dass Hunderttausende (nicht nur aus Aachen) versuchen werden, so schnell wie möglich in ihren Autos nach Osten zu entkommen. Da werden weder Verkehrsregeln noch Ampeln beachtet und ein Massenstau ist vorprogrammiert. Ein Durchkommen von Polizei, Rettungswagen und Feuerwehr ist nicht zu erwarten Die bewegungsunfähigen Fahrzeuge stehen im radioaktiven Fallout und ihre Insassen werden die radioaktiven Partikel inhalieren, anstatt zu hause bei geschlossenen Türen und Fenstern auszuharren, bis die radioaktive Wolke weitergezogen ist.

Die folgende Zusammenstellung erhebt weder Anspruch auf Vollständigkeit noch auf sachliche Richtigkeit in jedem Detail. Wir werden sie gerne bei jeder uns einleuchtenden neuen Information aktualisieren. Anmerkungen bitte an zentrale@sfv.de


 

Folienvortrag Verhalten bei Radioaktivität - eine Einführung

Vortrag Radioaktivität

Sirenenwarnung anhören und weitere Info über die Verhältnisse in Aachen

In dem Wikipedia Beitrag Satellitengestütztes Warnsystem (SatWaS) wird über den Abbau der Sirenen berichtet.
Nach Auskunft der Stadtverwaltung Aachen sollen jetzt jedoch wieder in Aachen neue Sirenen errichtet werden.
Zitat: "Wir haben aktuell in Aachen 42 Sirenen, von denen 38 dauerhaft in Betrieb sind. Uns ist bewusst, dass diese Sirenen nicht in der Lage
sind, das gesamte Stadtgebiet abzudecken. Aus diesem Grund haben wir auch ein mehrstufiges Warnkonzept entwickelt, welches speziell die
"Lücken" abdecken soll. So verfügen wir über mehrere Warnfahrzeuge, welche im Schadensfall die Bereiche mit Lautsprecherdurchsagen abfahren,
die nicht mit Sirenen erreicht werden können. Wir können im Bedarfsfall ebenfalls auf weitere Fahrzeuge der Polizei zurückgreifen.
Zudem sind wir aktuell damit befasst, das bestehende Sirenennetz auszubauen. So werden im ersten Quartal 2016 voraussichtlich 10
zusätzliche Sirenen das aktuelle Sirenennetz erweitern. Ferner ist auch in den folgenden Jahren ein sukzessiver Ausbau des Netzes
vorgesehen. ..."


die drei verschiedenen Aachener Warnsignale anhören einsehen

Wie verschafft man sich Überblick über aktuelle radioaktive Belastung in Deutschland?

Am besten stellen Sie zunächst die Windrichtung fest, z.B. mit http://www.niederschlagsradar.de/. Sie sehen dann, in welcher Richtung die Wolken ziehen.

Rufen Sie sodann odlinfo auf. Dort finden Sie die jeweilige Gamma-Ortsdosisleistung in der Maßeinheit MikroSievert pro Stunde (µSv/h) Radioaktivitätsmessnetz des Bundesamtes für Strahlenschutz

 

Wie verschafft man sich Überblick über radioaktive Belastung an beliebigen Orten Europas (interessant für Einwohner in Grenznähe)?

Zuerst Windrichtung feststellen
http://www.meteox.de/h.aspx?r=&jaar=-3&soort=loop1uur

Dann rufen Sie auf:

https://remap.jrc.ec.europa.eu/GammaDoseRates.aspx

Die Karte hat (oben) ein Suchfenster, in das man einen Ortsnamen (z.B. Tihange oder Vaals oder Frankfurt) eingeben kann.

Es erscheint eine Vorschlagsliste, aus der man den passenden Eintrag mit Mausklick auswählen kann (Mausklick auch dann erforderlich, wenn nur ein einziger Ort genannt wird).

Wenn man dann auf [Go!] klickt, wird die Karte auf den gewählten Ort zentriert.

Durch (mehrfachen) Klick auf das [+] ("Zoom in") unten rechts auf der Karte vergrößert sich das Kartenbild und man sieht die verschiedenen Messstationen in der Umgebung.

Am besten wählt man Messstationen in Windrichtung

Beim Klick auf eine Messstation erscheinen zwei Graphiken jeweils in der Maßeinheit in nSv/h (Die Ziffern stehen um drei Stellen weiter links vom Komma als beim deutschen Ortsdosisleistungsnetz)

  • eine mit den durchschnittlichen stündlichen Ortsdosisleistungen der Gammastrahlung der letzten 48 Stunden

  • eine zweite mit den durchschnittlichen täglichen Ortsdosisleistungen der Gammastrahlung des letzten Monats.

 

Wie schützt man sich vor Schilddrüsenkrebs

Die weitaus häufigste Gesundheits-Spätfolge beim Einatmen von radioaktiv verseuchter Luft nach einem Reaktorunfall besteht im Auftreten eines Schilddrüsenkrebses besonders bei Kindern.

Dieser Folge kann man vorbeugen, wenn man rechtzeitig die Schilddrüse mit nicht-radioaktivem Jod übersättigt, weil sie dann kein radioaktives Jod mehr aufnimmt.
Dazu gibt es (nicht radioaktive) Jodtabletten mit der Bezeichnung "Kaliumjodid Lannacher 65 mg". Dies kann man rezeptfrei in modernen Apotheken (20 Stück für etwa 5 Euro) kaufen.

Bis die Schilddrüse vollständig mit nicht radioaktivem Jod übersättigt ist, muss man dem nicht-radioaktivem Jod möglichst drei Stunden Vorsprung geben. Wenn man danach radioaktiv belastete Luft einatmet, geht von dem radioaktiven Jod keine wesentliche Gefährdung mehr aus. Aber andere radioaktive Partikel in der strahlenbelasteten Luft sind auch nicht gesund, z.B. Strontium und Caesium. Deswegen empfiehlt sich die Verwendung einer Atemschutzmaske FFP3 solange, bis man zu hause angekommen ist. Achtung! Schulkinder und Kindergartenkinder benötigen kleinere Masken als Erwachsene!

Inhalt eines Info-Blattes von Prof. Dr. med. Alfred Böcking
Sofortige Einnahme von Jod-Tabletten
nach Unfällen von Atomkraftwerken


Wann?
Sobald die Nachricht von einem Atomkraftwerks-Unfall eingetroffen und es wahrscheinlich ist, dass die unsichtbare radioaktive Wolke den eigenen Wohnort erreichen wird. Die Einnahme sollte mindestens drei Stunden vor dem Einatmen der radioaktiven Partikel erfolgen! Bei späterer Einnahme wäre die Wirkung erheblich vermindert.

Warum?
Radioaktives Jod, das Partikel-gebunden mit der radioaktiven Wolke aus einem havarierten Atomkraftwerk ankommt, wird eingeatmet und mit der Nahrung aufgenommen. Es wird dann in der Schilddrüse stark angereichert. Dort kann es nach Jahren zu Krebs führen.

Wer?
Vor allem Schwangere, Stillende, Säuglinge, Kleinkinder, Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene.

Wer nicht?
Personen mit Schilddrüsen-Erkrankungen, vor allem Überfunktion, M. Basedow, autonome Adenome, , Knotenkröpfe, Jodallergie, Dermatitis herpetiformis Duhring, Jododerma tuberosum, hypokomplementämische Vaskulitis, Myotonia congenita.

Wie oft?
Zunächst nur einmalig. Nur wenn die Jodfreisetzung über Wochen anhält und Ärzte bzw. Behörden eine weitere Einnahme empfehlen, wiederholen.

Welche Dosis?
Kaliumjodid Lannacher 65 mg Tabletten:
<1 Monat: ¼ Tablette
1-36 Monate: ½ Tablette
3-12 Jahre: 1 Tablette
13-45 Jahre: 2 Tabletten
> 45 Jahre: 2 Tabletten, sofern sicher keine Überfunktion der Schilddrüse vorliegt (Dazu bitte den Hausarzt befragen!)

Wie?
Nicht auf nüchternen Magen und mit etwas Flüssigkeit einnehmen. Kann auch darin aufgelöst werden.

Nebenwirkungen?
Selten: Hautausschläge, Ödeme, Halsschmerzen, Tränen, Schnupfen, Speicheldrüsenschwellungen, Fieber.

Weitere Details besprechen Sie bitte mit Ihrem Hausarzt

Quelle: Strahlenschutzkommission, 25.02.2011

V.i.S.d.P.: Internationale Ärzte für die Verhütung eines Atomkrieges - Ärzte in sozialer Verantwortung, IPPNW, Ortsgruppe Aachen
c/o Prof. Dr.med. Alfred Böcking
Alfred.boecking@web.de

 

Wie schützt man die Schilddrüsen von Schul- oder Kindergartenkindern

Es sind zwei Fälle zu unterscheiden:

a) die unsichtbare radioaktive Wolke ist bereits angekommen

b) die unsichtbare radioaktive Wolke wird innerhalb der nächsten Stunden erwartet.

Sinnvoll wäre aus dem Gesichtspunkt der Schilddrüsenkrebs-Prophylaxe,
im Fall a) dass die Kinder bei verschlossenen Fenstern und Türen noch drei Stunden in Schule oder Kindergarten verbleiben, nachdem sie ihre Jodtablette genommen haben.
Die abholenden Eltern dürfen allenfalls im Eingangsbereich auf ihre Kinder warten, damit sie keinen an der Kleidung haftenden Staub in das Innere des Gebäudes verschleppen.
Ausstattung des "Pförtners" mit Strahlenmessgerät ist wichtig.

Wir empfehlen die Ausstattung der Schulen mit Feinstaubschutzmasken FFP3 für die Kinder, die nach Hause entlassen werden. Hierzu sind wir noch auf der Suche nach Kindergrößen. Notfalls dichten Schal nehmen.

Wie dies im Einzelfall geregelt werden soll, dazu bitte Verbindung mit der Leitung der Schule oder des Kindergartens aufnehmen.

Wenn dies nicht vorher geklärt ist, sind Panikreaktionen nicht ausgeschlossen. Z.B. Kindergartenkinder im radioaktiven Fallout hilflos auf der Straße nach ihren Eltern suchend.

 

Welche Strahlung kann man mit einem Geigerzähler selber feststellen?

Es müssen drei unterschiedliche Aufgaben erfüllt werden. :

  • a): Akustischen Alarm wie bei einem Rauchmelder, wenn die Ortsdosisleistung verdächtig ansteigt
  • b): Anzeige örtlicher Konzentration von radioaktivem Staub (z.B. an den Schuhen oder im Fell eines Hundes oder in einer Ecke der Sandkiste)
  • c) Anzeige gefährlicher radioaktiver Belastung von Milch oder Getränken oder anderer Nahrung.

Gegebenenfalls kann ein- und dasselbe Messgerät alle drei Aufgaben erfüllen.

Erste Alarmauslösung durch unsichtbare radioaktive Wolke möglich
Gammastrahlung aus den radioaktiven Staubteilchen in der unsichtbaren radioaktiven Wolke, die durch den Wind transportiert wird. (Der GAU in Tschernobyl hat gezeigt, dass die unsichtbare Wolke über weit mehr als 1000 km transportiert werden kann.) Deren Strahlung durchdringt auch die Dächer und Wände von Wohnhäusern und kann deshalb von einem Gamma-Messgerät im Haus festgestellt werden (Nur die elektromagnetische Gammastrahlung durchdringt die Hauswände und Dächer, aber die Staubteilchen, die die Strahlung aussenden, bleiben draußen). Da diese Strahlung durch das Mauerwerk nur abgeschwächt wird, braucht man zur Messung nicht extra ins Freie zu gehen. So kann man das Einatmen radioaktiver Staubteilchen vermeiden. Anmerkung: Die Gammastrahlung, die von außen durch Hausdach und Hauswände dringt, ist nicht besonders gefährlich, wenn sie nicht über mehrere Tage andauert.


Empfindlicheres Messgerät benötigt
Radioaktiven Staubteilchen, die mit der Kleidung, den Schuhen, in den Haaren, im Bart unabsichtlich ins Haus gebracht wird, müssen möglichst rasch durch Waschen und Duschen und Hausreinigung wieder entfernt werden. Ihre Strahlung unterscheidet sich in ihrer Stärke nur wenig von der Gammastrahlung, die durch Dach und Wände in das Haus eindringt. Deswegen wird für diesen Zweck ein empfindlicheres Messinstrument benötigt.


Besonders empfindliches Messgerät benötigt, um Unterschiede der Strahlung aus Nahrungsmitteln und Getränken gegenüber der Umgebungsstrahlung feststellen zu können.
Radioaktive Verunreinigungen durch Alpha-, Beta- und Gamma-Strahler in Nahrung und Getränken stellen die vergleichsweise größte Gesundheitsgefahr dar, da sie sich im Körper ablagern und aus nächster Nähe auf die Organe einwirken. Besonders schnell und stark wird die Milch von Weidetieren belastet, weil diese bedenkenlos auch das Gras fressen, auf dem noch der radioaktive Fallout liegt.
Eine genaue quantitative Bestimmung der radioaktiven Belastung von Nahrungsmitteln oder Getränken verlangt teure Spezialgeräte. Man kann aber zumindest qualitative Hinweise bekommen, wenn man mit einem auch für alpha-Strahlen empfindlichen Gerät, z.B. dem Gamma-Scout bei eingeschltetem Ticker die Nahrungsmittelprobe direkt vor das geöffnete Messfenster stellt. Schwache radioaktive Verstrahlung von Nahrungsmitteln und Getränken ist auf diese Weise allerdings nicht möglich. Am besten ernährt man sich aus seinem Notvorrat.


Kein eigenes Messgerät erforderlich, um festzustellen, ob ein Gebiet evakuiert werden muss
Die erforderlichen Messungen werden durch die Behörde durchgeführt.
Radioaktive Verunreinigungen durch Alpha-, Beta- und Gamma-Strahler von abgeregnetem oder als Staubschicht liegen gebliebenem Feinstaub, auf den Feldern, im Wald usw. auch nach dem Abzug der radioaktiven Wolke. Dieser "Fallout" kann im Extremfall ganze Regionen unbewohnbar machen, wenn es nicht gelingt, die oberen Erdschichten abzutragen und zu entsorgen.

 

Info zu Geigerzählern

Gamma-Scout w/alert (398 €)

Gamma-Easy (etwa 180 €)

Strahlenmessgerät RadRate (etwa 200 €)

Berthold Technologies - Präzisions-Strahlenmessgeräte für wissenschaftliches oder kommerzielles Arbeiten (zwischen 2000 € und 9000 €)

 

Was tun, wenn die radioaktive Wolke sich nähert?

. Besonders Kinder können sich das gut merken:

Gerd SCHINKEL hat einen Katastropheneinsatzplan in Reimform gebracht und vertont

Schließen sie die Türen und die Fenster dicht.
Vergessen sie die anderen Öffnungen nicht.
Stellen sie die Be- und Entlüftung ab.
Gehn sie nicht mehr auf die Straße hinab.
Dann vermeiden sie den Kontakt mit dem Tod,
der durch radioaktive Verseuchung droht.

Refrain
Es besteht kein Grund zur Aufregung,
alle Maßnahmen zur Beseitigung
der Störung und ihrer Folgen sind schon im Gange.
Bleiben sie ruhig, es dauert nicht lange.

Waren sie für eine Zeit außer Haus,
ziehn sie sofort Schuhe und Kleidung aus.
Legen sie diese auf den Balkon
oder vor die Tür. Doch, das müssen sie schon!

Ziehn sie Hauskleidung an und waschen sie sich
alle unbedeckten Körperflächen. Fragen sie nicht.

Refrain

Meiden sie bei frischem Obst den Genuss,
kein Gemüse, keine Milch und keinen Wasserguss.
Stellen sie am besten alle Mahlzeiten ein,
sollte keine Büchsenkost im Hause sein.

Nur was gut verpackt und keimfrei dicht,
ist genießbar für sie. Alles andere nicht.

Refrain

Schließen sie sich mit ihren Haustieren ein
in Wohnung oder Stall. Dann sind sie nicht allein.
Nutzen sie die Gunst der Zeit und ihren Strom.
Sehn sie fern und warten sie auf neue Information.
Oder schalten sie das Radio ein.
Doch bei allem sollten sie ganz besonnen sein.

Refrain

Die Ratschläge sind für die Bevölkerung
der betroffenen Gemeinden in der Umgebung.
So steht es im Katastropheneinsatzplan.
Aufgepasst! Das geht uns alle an!
Der Plan war streng geheim, kam nur durch Zufall raus.
Sieht so die Planung für die Zukunft aus?

Es besteht schon Grund zur Aufregung.
Die Gefahren warten auf Beseitigung.
Sie drohen uns allen – wer weiß schon wie lange...
Die Katastrophe ist vielleicht schon im Gange...

 

Vorrat an Nahrung und Getränken

Dies ist gerade für Mütter mit Kleinkindern eine schwierige logistische Aufgabe. Nach Tschernobyl war es besonders schwierig, unbelastete Milch zu bekommen.

Zuerst braucht man eine Liste von zu bevorratenden Artikeln.

Dann muss man die Artikel kaufen und so aufbewahren, dass sie nicht vorzeitig verderben.

Weiterhin muss man regelmäßig und konsequent die am längsten gelagerten Artikel aufbrauchen. Andernfalls müsste man sie nach Ablauf der Lagerzeit alle auf einmal verbrauchen.

Sinnvoll sind Nahrungsmittel, die man nicht zu kochen braucht, z.B. Haferflocken, Zucker, Schokolade, Salzstangen. In Haushalten die mit Trinkwasser aus Talsperren versorgt werden (erkennbar an dem weichen Wasser) sollte man ausreichend Trinkwasser und andere Getränke vorrätig halten. Haushalte, die aus Tiefbrunnen bzw. Grundwasser versorgt werden, wird das Trinkwasser (sofern die Pumpen noch funktionieren) noch längere Zeit frei von raioaktiver Verstrahlung sein.

Nachtrag vom 18.04.2016

NRW und Städteregion Aachen klagen gegen Atomkraftwerk Tihange (Kölner Stadtanzeiger)

StädteRegion hat Klage beim belgischen Staatsrat eingereicht