Das Marktstammdatenregister (MaStR) ist den meisten Betreiber*innen von Photovoltaikanlagen ein Begriff. Auch Lio Zimmermensch (Name geändert) betreibt eine Photovoltaikanlage auf den Dächern seines Hauses und seiner Garage. Wir berichten hier über seine Abenteuer auf dem Weg zur Registrierung seiner PV-Anlage.

Lios Geschichte beginnt im Jahr 2017. In diesem Jahr lässt Lio eine PV-Anlage mit insgesamt 8kWp auf den Dächern seines Hauses und der Garage installieren. Ebenfalls in diesem Jahr beschließt der Bundestag die Pflicht der Registrierung aller PV-Anlagen im Marktstammdatenregister. Lio schwant unterdessen noch nichts von den Schwierigkeiten, die auf ihn zukommen werden. Im Dezember 2019 registriert er seine Anlage im MaStR und schließt das Thema für sich ab.

Ein knappes Jahr lang genießt Lio seine Ruhe, bis er im Oktober 2020 die Aufforderung hält, die Anlage in Garage (4,5 kWp) und Wohnhaus (3,5 kWp) zu splitten. Dem kommt er nach Rücksprache mit dem Netzbetreiber nach. Weitere zwei Monate später, im Januar 2021, fordert das MaStR ihn auf, den Anteil des Wohnhauses auf 4,5 kWp zu erhöhen. Da 4,5 kWp + 4,5 kWp nicht 8 kWp ergibt, lehnt Lio die Änderung ab. Dem Schwert der Mathematik würde die Datenkrake MaStR nicht widerstehen können, denkt Lio, und schließt das Thema erneut für sich ab.

Doch nur einen Monate später, im Februar 2021, kommt erneut die Aufforderung, den 3,5 kWp-Anteil auf 4,5 kWp zu erhöhen, zusammen mit dem Hinweis, dass er keinen Anspruch auf Vergütung habe, solange die Registrierung nicht abgeschlossen sei. Lio greift nur zu größeren Geschützen und schafft es mit mehreren Gesprächen am selben und am nachfolgenden Tag mit der Hotline des Netzbetreibers, die Fehler zu korrigieren. Lio freut sich, und schließt das Thema erneut für sich ab.

Am nächsten Tag jedoch der Schock: Lio wird erneut aufgefordert, den 3,5 kWp-Anteil auf 4,5 kWp zu erhöhen. Doch die Waffe Hotlineanruf funktioniert beim MaStR nicht, mit Warteschleife und „technischen Problemen“ hat das MaStR eine zu starke Verteidigung. So kann Lio das Thema leider nun doch noch nicht abschließen.