Datum: 08.03.06, überarbeitet am 18.04.2006
Photovoltaikanlagen vom Schnee befreien
In diesem langanhaltenden und kalten Winter mit z.T. heftigen Schneefällen waren die Photovoltaikanlagen häufig mit Schnee bedeckt. Die Kraft der Sonne reichte oft nicht aus, um den Schnee auf den Modulen abzutauen. Entsprechend konnte kein Strom produziert werden. Nach Aussagen der Klimaforscher müssen wir auch zukünftig mit immer mehr Niederschlägen (Schnee) im Winter rechnen.
Vor diesem Hintergrund stellten wir in einer Betreibermail vom 04.03.2006 den Anlagenbetreibern die Frage, wie sie den Schnee von den Anlagen räumen.
Auf unsere Anfrage sind viele Informationen und Erfahrungsberichte eingegangen, die der SFV Ihnen nachfolgend - aus Zeitgründen ungeordnet und ungeprüft - zur Kenntnis gibt.
Die Autoren sind dem SFV bekannt.
Anmerkung: Bei der Durchsicht der Beiträge fällt auf, dass manche Anlagenbetreiber nicht ausdrücklich auf die Sicherung gegen Absturz vom Dach hinweisen. Weitere Informationen zu den Sicherheitsbestimmungen finden Sie unter Es ist schon mal ein Meister vom Himmel gefallen.
Obmann des Güteausschusses der RAL Gütegemeinschaft Solar Dipl.-Ing. (FH) Christian Keilholz Pressemitteilung: Vorsicht Schnee! - Wichtige Tipps für Solaranlagen Die derzeitige Schneesituation in einigen Regionen macht nicht nur der Bevölkerung, sondern auch den Solaranlagen zu schaffen. ........ Entscheidend ist jetzt, dass die Schneehöhe auf den Solarelementen zusammen mit der Lufttemperatur gemessen wird. Sollte dies nicht möglich sein, sind Fotos vom Modul- oder Kollektorfeld - zusammen mit einem Größenvergleich - sehr zu empfehlen. Diese Fotos sind in jedem Fall dienlich, um z. B. auch ungleichmäßige Schneehöhen darzustellen. Für einen möglichen späteren Reklamationsfall ist es von entscheidender Bedeutung, ob die Schneelast die Normvorgabe überschritten hat. In den meisten Fällen wird derzeit - entgegen des Eindrucks - die zulässige Schneelast noch deutlich unterschritten. Der ausführende Betrieb kann sich dann - bei später ersichtlichen Schäden - nicht auf die damals zu hohe Schneelast herausreden, falls dies jetzt entsprechend dokumentiert wird. Große Vorsicht ist bei der Räumung von Solarfeldern geboten. Die scharfen Kanten von Räumwerkzeugen können die Glasoberflächen beschädigen und so ebenfalls - auch nach langen Zeiträumen - zu Glasbrüchen führen. Weitere Infos unter www.gueteschutz-solar.de .
Anlagenbetreiber:
Anlagenbetreiber:
Dächer mit 40° und mehr Dachneigung befreien sich dann oft von selbst vom
Schnee.
Anmerkung des SFV: Sicherheitsbestimmungen? Ich räumen von meiner Anlage den Schnee mit einen selber gebauten Räumer. Eine Holzlatte, 7 m lang 2,5 x 4,5 cm, mit einem Querholz 1 m breit (wie meine Module) möglichts leicht gehalten. Mit diesem Selbstbau kann ich vom Boden aus meine Anlage gut schneefrei halten. Auch auf der Leiter, diese mit Haken an der Dachrinne gesichert, lässt sich damit gut arbeiten. Auch die 50 cm Neuschnee vom vergangenen Wochenende bekam ich damit runter.
Anlagenbetreiber:
Anmerkung des SFV: Sicherheitsbestimmungen?
Pressemitteilung von INVERT, dem Wechselrichterzentrum der inek Solar AG
In Zukunft so die These wird man Solarstromanlagen auf Flachdächern nicht mehr aufständern, sondern man wird aus dem Flachdach ein Schräg oder Pultdach machen, dass gewissermaßen als Abfallprodukt Strom erzeugt. Die Vorteile dieser Vorgehensweise liegen auf der Hand. Man braucht keine Durchdringungen mehr durch ein bestehendes Dach, die womöglich in Zukunft zu Undichtigkeiten führen können. Die andere Variante, gefährlich hohe Gewichtslasten auf das Dach zu bringen um eine Dachdurchdringung zu vermeiden kann mit der Solardachvariante ebenfalls entfallen. Die Solarstromanlage hat in diesem Konzept eben nicht nur die Funktion Strom zu erzeugen, sondern ist integraler Bestandteil des Gebäudes, eine zweite Dachhaut eben. Was hat das Ganze nun mit der Tatsache zu tun, dass man mit einem Solarmodul auch heizen kann? Nun, beim Bau von Hochhäusern ist es schon lange gängige Praxis, dass man bei Frost durch elektrische Beheizung dafür sorgt, dass sich kein Eis in den Dachrinnen bildet um gefährliche Eiszapfen zu vermeiden, die aus großer Höhe herunterfallen und Passanten verletzen können. Bei einem Flachdach, das zum Solardach ausgebaut wurde, könnte man in gleicher Weise dafür sorgen, dass auf diesem Dach kein Schnee mehr liegen bleibt. Die Ereignisse der vergangenen Wochen mit vielen Todesopfern durch eingestürzte Dächer zeigen drastisch, welches unkalkulierbare Risiko in der Statik unserer großen Hallen schlummert. Welche Schneelastansätze müssen gemacht werden um auch einem Jahrhundertereignis gerecht zu werden? Für welche maximalen Schneelasten muss eine Halle ausgelegt sein und hält sie dieser Belastung auch nach Jahren noch stand? Diese Fragen braucht man sich zukünftig nicht mehr zu stellen, wenn man die Photovoltaik nicht nur als Stromerzeuger, sondern sozusagen auch als Dachschneeräumer betrachtet. Welch gigantische Energieverschwendung mag manch einer sagen. Wertvoller Solarstrom, der dann zu Heizzwecken missbraucht wird. Ein Student der Elektrotechnik hat's für INVERT im Rahmen seiner Diplomarbeit geprüft und kommt zu dem Ergebnis, dass dies keineswegs der Fall ist. Wie man auf den Fotos schön sehen kann, konnte mit einer Wärmeleistung die ca. 90% der Nennleistung des Solarmoduls entsprach, bereits nach einer Viertelstunde eine nennenswerte Menge des Schnees abgetaut werden. Nach ca. 6 Std. war das Referenzmodul komplett schneefrei. An einem sonnigen Wintertag erntet eine Anlage ca. 1,5 bis 2 KWh/kWp, so dass die Energie in maximal 4 Tagen wieder reinkommt. Besser noch wäre es allerdings, wenn man dafür Sorge trägt, dass der Schnee gar nicht erst auf dem Modul liegen bleibt. Mit einer Wärmeleistung, die etwa 90% der Nennleistung des Moduls entspricht, kann man die Oberflächentemperatur des Moduls bereits um ca. 2-3°K erhöhen. Da Schneefall meist bei Temperaturen um den Nullpunkt auftritt, kann durch diese leichte Temperaturanhebung in der Regel schon vermieden werden, dass sich eine Schneeschicht bildet. Auch wenn bereits etwas Schnee auf dem Solardach liegt, muss man nicht den gesamten Schnee elektrisch abtauen. Es genügt in der Regel, das Modulfeld anzutauen, dass ein Teil der Zellfläche schneefrei ist. Durch anschließendes Kurzschließen des Solargenerators kann man dafür Sorge tragen, dass die Photovoltaikanlage den Rest von selbst erledigt. (Dies funktioniert nur bei einer bestimmten Modulanordnung, da sonst die Bypassdioden aktiv werden) Da gefährliche Schneehöhen von 2m auf einem Dach niemals in einer einzigen Nacht fallen, kann so auf jeden Fall sicher vermieden werden, dass bestimmte Schneehöhen überschritten werden. Getrieben von der Überzeugung, dass die Beheizung von Solardächern sicherlich bei den Hochbauämtern der Republik auf offene Ohren stoßen wird, hat sich INVERT nun daran gemacht die Funktion auch für den Endkunden nutzbar zu machen. Im Moment werden hierbei zwei Ansätze verfolgt. Zum einen wird ein Gerät entwickelt, dass für verschiedene Solargeneratortypen eine Umkehr der Energieflussrichtung ermöglicht, zum anderen gibt es eine gemeinsame Entwicklung mit dem Wechselrichterhersteller Kaco- Gerätetechnik in Neckarsulm, einem langjährigen Partner der inek Solar AG. In dem Projekt mit Kaco wird versucht, die zusätzliche Schneeschutzfunktion in die Kaco Wechselrichter zu integrieren, um zusätzliches technisches Gerät einzusparen. Auch bei Modulherstellern hat sich INVERT bereits umgehört, was man von der
Bestromung der Solarmodule in umgekehrter Richtung hält. Teilweise konnten
hierzu keine Aussagen gemacht werden, andernorts wurde berichtet, dass die
Rückwärtsbestromung der Module bereits in der Modulfertigung zur
Qualitätskontrolle der Module herangezogen wird. Damit könne man nämlich mit
Hilfe von Infrarotkameras die Gleichmäßigkeit der Stromverteilung auf dem
Modul auch ohne Sonnenlicht erkennen und dadurch so genannte "Hotspots"
aufspüren.
Weitere Informationen: http://www.invert-inek.de/index.php?id=40
Anlagenbetreiber:
AUCH NICHT: mit warmes Wasser den Schnee versuchen ab zu spülen, wie vorgestellt im Photovoltaikforum!!! Die Energieverluste durch das warme Wasser (kostbares Trinkwasser, auch noch!) sind VIEL GRÖSSER ................. In Monaten wie Februar-März kann man versuchen, mit eine Wischer, befestigt an eine sehr lange Stange VOM BODEN AUS die Anlage zu befreien, weil die Rendite im schönen Spätfebruar- und Märztagen doch sicher nicht klein ist........ Aber noch immer: nicht auf dem Dach wenn man sich selbst nicht sehr gut fixiert hat mit doppelten Beschützung (Klettergurt, zwei separate Fixpunkte und mindestens ein zweite Person dabei falls etwas schief geht). Ein Unfall ist leicht gemacht als es Schnee gibt auf dem Dach.............. Anmerkung des SFV: Sicherheitsbestimmungen? Weitere Informationen über Schnee an PV-Anlagen:
Anlagenbetreiber:
Auch für den Sommer läßt sich dies Prinzip nutzen, um bei kurzen Regenschauern eine Reinigung durchzuführen. Das Kippen des Besens wird verhindert durch die oben genannten doppelten Befestigungsösen.
Pressemitteilung Firma Schletter
Schletter-Infomail März 2006
Für alle die, die nicht auf den nächsten Frühling warten
wollen, bis ihre PV-Anlage wieder schneefrei ist, stellen
wir das brandneue System SnowAway vor!
Das System kann ohne großen Aufwand nachgerüstet oder bei
der Erstellung des Montagegestelles mit vorgesehen werden.
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Anlagenbetreiber:
Anmerkung des SFV: Sicherheitsbestimmungen?
Anlagenbetreiber:
Anlagenbetreiber:
Anlagenbetreiber:
Anlagenbetreiber:
Anlagenbetreiber
Ob die Schneeraeumung mechanisch (mit einem ferngesteuerten Raeumbalken) geht, weiss ich nicht, da muessten Vorschlaege von Konstrukteuren kommen. Wenn ja, sollte man auch die Reinigung der Module integrieren. Im Laufe der Zeit bildet sich m. E. ein Schmutzfilm, den der Regen nicht mehr loest........
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