Wer sich als Umweltfreund heutzutage für die „Energiewende“ einsetzt, findet sich plötzlich in prominenter Gesellschaft, die er vor einem Jahr so wohl noch nicht erwartet hätte. An der Spitze dieser Gesellschaft steht die international als Klima- und Energiewende-Kanzlerin bewunderte Angela Merkel, die die Energiewende zur Chefsache gemacht hat und ihr Beauftragter, Peter Altmaier, ihr neuer Umweltminister. Beide wollen die Energiewende möglichst geräuschlos durchziehen und verfügen dazu über tausende von fest angestellten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in den Ministerien, der Stromwirtschaft und in den Medien.

Auch die SPD Spitze von Sigmar Gabriel bis Hannelore Kraft (Ministerpräsidentin des Energielandes NRW) zieht jetzt mit am gleichen Strang. Gemeinsam weihten Altmaier und Kraft kürzlich die zwei größten neuen deutschen Braunkohlekraftwerksblöcke in Neurath ein und lobten dabei einhellig die Fortschritte der Energiewende.

Die Erfolge des neuen Teams sind wirklich atemberaubend. In wenigen Jahren wird es bereits Überkapazitäten an Wind- und Solaranlagen geben, wenn die Länder sich nicht besser absprechen, hat Altmaier schon verkündet. Und die größten Sorgen, die er hat, ist, dass es dann wegen der Überkapazitäten nicht zu teuer wird. Aber da wird er schon rechtzeitig bremsen.

Auch das Bundeswirtschaftsministerium macht mit und sorgt dafür, dass endlich die neuen Stromtrassen für die Fernübertragungsleitungen von den Windparks in der Nordsee bis nach Süddeutschland gebaut werden. Dazu gibt es jetzt ganz witzige Werbeplakate mit 8 markanten Strommasten und dem Spruch "Neue Netze? Ja bitte!". Und geradezu oberpeinlich ist es, dass es immer noch Umweltfreunde gibt, die zwar Strom aus Windenergie haben wollen, aber keinen neuen Hochspannungsmast in der Nähe dulden wollen. Doch die Bundesregierung wird diesen unsinnigen Widerstand durch Beschleunigung der Genehmigungsverfahren und unter „wirksamer“ Beteiligung aller interessierten Kreise bald überwinden.
Vielleicht fühlen Sie sich aber in dieser Gesellschaft gar nicht wohl? Dann vermeiden Sie zukünftig das Wort "Energiewende". Viele glauben sonst, es ginge Ihnen um den Ersatz von Atomenergie durch Braunkohle. Das ist jedenfalls ziemlich offensichtlich das Ziel der Klimakanzlerin.

Ich jedenfalls, habe mir vorgenommen, ich will zukünftig lieber von "100 Prozent Erneuerbare Energien" sprechen und sicherheitshalber sage ich dann noch gleich dazu, dass wir dazu weder neue Fernübertragungsnetze noch Braunkohlekraftwerke brauchen, sondern Onshore-Windanlagen und Solarstromanlagen und Tausende dezentrale Stromspeicher. Und dieses wird dann auch der Hauptinhalt dieses neuen Solarbriefs werden.

Ihr Solarenergie-Förderverein Deutschland - Geschäftsführer
Wolf von Fabeck