Nach den neuesten Ergebnissen der Klimaforschung sind die Folgen des Klimawandels sehr viel dramatischer als bisher selbst von den Pessimisten angenommen.

Die knappste Ressource der Menschheit ist nicht etwa Öl oder Gas - sondern die Zeit, die dem Menschen bleibt, in der Energiepolitik die Weichen neu zu stellen.

Eine Überschlagsrechnung: Nach der Einschätzung des IPCC bleibt der Menschheit nur noch bis 2020 Zeit, die Energiewende zu schaffen, wenn die Folgen des Klimawandels noch halbwegs beherrschbar bleiben sollen. Bis 2020 sind es weniger als 5000 Tage. Dass die Lebensgrundlage von einer Milliarde Menschen bedroht ist, wenn die Entwicklung aus dem Ruder läuft, ist sicherlich nicht zu hoch gegriffen. (Es gibt deutlich schlimmere Szenarien für den Fall, dass die Erderwärmung um drei, vier oder gar fünf Grad steigen sollte.) Der Einfachheit halber eine lineare Entwicklung angenommen bedeutet das, dass mit jedem Tag, den wir verlieren, 200.000 Menschenleben auf dem Spiel stehen. Wenn die Lage nicht so ernst sein sollte, wenn es nicht um 200.000, sondern beispielsweise nur um 20.000 Menschenleben pro Tag ginge, wäre das kein Grund, für eine unverzügliche Denkwende in der Frage unserer Energieversorgung einzutreten?

Es könnte auf Lester Brown [*] Bezug genommen werden: Es gilt alle Kräfte zu bündeln und eine Anstrengung wie in Kriegszeiten zu unternehmen, um zumindest das Schlimmste noch zu verhindern.

[*] Umwelt-Analytiker und Buchautor. Brown wurde von der Washington Post als „einer der einflussreichsten Denker der Welt“ bezeichnet. Im amerikanischen Who's who firmiert er unter den 50 „Great Americans“.