(UBA:) Der wachsende Anteil erneuerbarer Energien stellt das Energiesystem vor große Herausforderungen. Die Stromerzeugung hat sich in Deutschland räumlich stark verlagert. Dadurch werden zusätzliche Übertragungs- und Verteilungskapazitäten notwendig. Gründe hierfür sind unter anderem der europäische Stromhandel, der Ausbau der Windenergie im Norden und Osten Deutschlands und die Liberalisierung des Strommarktes. Bisher wurden Kraftwerke verbrauchsnah gebaut. Mit dem Ausbau der erneuerbaren Energien werden Stromerzeugung und -verbrauch geographisch immer mehr auseinanderfallen.
(UBA:) Um den größer werden Anteil erneuerbarer Energien in das Energiesystem integrieren zu können, muss die Netzinfrastruktur daher auf allen Spannungsebenen angepasst werden. Das heutige Netz ist nicht ausreichend für solche großen Leistungstransite sowie für Rückspeisungen aus den Verteilungs- ins Übertragungsnetz ausgelegt. Der Stromfluss erfolgte bisher nur in eine Richtung: vom großen, zentralen Erzeuger auf viele dezentrale Verbraucherinnen und Verbraucher.
(UBA:) Der Ausbau des Stromnetzes kann derzeit nicht mit dem der erneuerbaren Energien Schritt halten. So kann bereits in einigen Regionen nicht mehr zu jeder Zeit der Strom aus erneuerbaren Energien vollständig abgenommen und übertragen werden. In den Verteilungsnetzen nehmen Situationen zu, in denen die Spannungsgrenzwerte überschritten werden. Innovative Konzepte sind erforderlich, um die Spannung dynamisch regeln zu können: zum Beispiel Blindleistungsbereitstellung durch Photovoltaik-Wechselrichter oder der Einsatz regelbarer Ortsnetztransformatoren.