Erläuterungen
Der Stromwirtschaft ist es gleichgültig, ob sich Demonstranten an die Schienen ketten oder ob der Castor-Transport nach Ahaus drei Tage oder drei Wochen dauert - die Polizei kann das erledigen...
Der Stromwirtschaft ist es aber NICHT gleichgültig, dass Solaranlagen inzwischen an sonnigen Tagen schon so viel Strom erzeugen wie 10 Atomkraftwerksblöcke.
Wehret den Anfängen! Dafür ist nicht die Polizei zuständig, da muss dann die Presse her; die weiß, wie man so etwas regelt. [1]
Die spektakulären Erfolge der Solar-Lobby
Davon kann die Atomlobby nur träumen: Die Solar-Branche hat mächtige Fürsprecher. Sie ziehen den Stromkunden das Geld aus der Tasche und ernten dafür auch noch Beifall. (...)" usw. usw.
Andere Zeitungen von A bis Z, von der Augsburger Allgemeinen bis zur ZEIT verstreuen ihre Vorurteile etwas dezenter. Und semper aliquid haeret, es bleibt immer etwas hängen.
- Solaranlagen können sich nur reiche Leute leisten
- Schuld am Anstieg der Stromkosten
- Goldene Nasen auf Kosten der armen Stromkunden verdienen
- Sinnlose Technik - Im Sommer zu viel, im Winter gar kein Strom
- Dauersubvention
- Zehnmal so teuer wie Strom aus Deutscher Braunkohle
- Selbst der Bundesverband Solarwirtschaft spricht von Überförderung
Und Sie - sehr geehrte Leserin, sehr geehrter Leser - Sehen Sie die Solarinstallateure und Solaranlagenbetreiber nicht als Verbündete im Kampf gegen Atom- und Fossilwirtschaft? Wo bleibt Ihre Solidarität? Wollen SIE weiter schweigen, wenn die Medien Solaraktive als Abzocker oder als energietechnisch inkompetente Spinner darstellten? Oder fallen Ihnen rechtzeitig ein paar Gegenargumente ein? Z.B.:
- Wenn vermögende Menschen ihr Geld für Solar- und Windanlagen ausgeben, sollten wir uns mit ihnen freuen, denn ohne die privat errichteten Wind- und Solaranlagen gäbe es noch heute keine praktischen Alternativen zu Atom- und fossilen Kraftwerken - dann müssten wir noch endlos warten.
- Die Stromkosten steigen nicht wegen der Solarenergie, sondern weil die Stromkonzerne die Preissenkungen der letzten Monate nicht an die Stromverbraucher weitergeben [2] Siehe Schlusssatz der Pressemitteilung.
- Wenn Solaranlagen wirklich eine sprudelnde Goldquelle wären, würden sich die Kritiker selbst an Solaranlagen beteiligen.
- Solaranlagen für den Sommer Die Kritiker vergessen die Windanlagen für das Winterhalbjahr und dezentrale Stromspeicher für die Zeiten ohne Wind und Sonne.
- Die Einspeisevergütung ist keine Subvention, sondern ein staatlich festgesetzer Preis, wie die Gebührenordnung für Ärzte. Da spricht auch niemand von einer Dauersubvention. Im Übrigen sanken die Solarstromvergütungen auch schon vor den letzten Gesetzesänderungen von Jahr zu Jahr um jeweils 5 Prozent.
- Solarstrom zehnmal so teuer wie Braunkohlestrom? Dann müsste die Herstellung von Braunkohlestrom nur drei cent/kWh kosten. Aber schon an der Börse wird Braunkohlestrom teurer verkauft, um die Mittagszeit so zwischen 5 bis 10 cent/kWh. Den Gewinn stecken die Stromkonzerne ein. Dann kommen die Netzgebühren für den Stromtransport im Höchst-, im Hochspannungs-, im Mittelpannungs- und im Niederspannungsnetz, bis der Strom endlich an Ihrem Stromzähler ankommt. Der Solarstrom dagegen wird gleich im Niederspannungsnetz - vielleicht schon im Haus nebenan - erzeugt.
- Der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW) hat nicht gesagt, dass die Einspeisevergütung zu hoch sei.Er hat vielmehr (in völliger Verkennung der wirtschaftlichen Folgen für die Solarinstallateure und in völliger Verkennung der psychologischen Auswirkung) sein Einverständnis erklärt, dass im Jahr 2011 nur noch halb so viel Solaranlagen gebaut werden sollen wie im Vorjahr. Damit hofft er zu verhindern, dass das System der Einspeisevergütung für Solarstrom von Schwarz-Gelb beendet wird.
Wo bleibt eigentlich die Demokratie, wenn die Bundeskanzlerin sich von den Energiekonzernen die Atomverlängerung aufdrängen lässt? Wo bleibt die Demokratie, wenn der Bundesumweltminister einem Branchenverband der Solarenergie die Zustimmung zum Stillhalten bei der Halbierung des Solarwachstums abnötigt, damit seine Partei bei den nächsten Wahlen keinen Schaden nimmt?
Der SFV wundert sich, dass die Presse diese Vorgänge kritiklos hinnimmt und stattdessen die Solaranlagenbetreiber und -installateure diskreditiert.
Quellen und Hintergründe
[1] FAZ: Die spektakulären Erfolge der Solar-Lobby
http://www.faz.net/s/Rub0E9EEF84AC1E4A389A8DC6C23161FE44/Doc~EDA43C7BD86B042BB8AD76E1ABE1AFD89~ATpl~Ecommon~Scontent.html?nwl_themendestages
[2] Siehe Schlusssatz der Presseerklärung der Bundesnetzagentur http://www.bundesnetzagentur.de/cae/servlet/contentblob/160812/publicationFile/8774/101015ErhoerungEEGUmlagepdf.pdf;jsessionid=9E3A612931EC60BC39B01DFA7F5FB52D
[3] http://www.solarwirtschaft.de/medienvertreter/pressemeldungen/meldung.html?tx_ttnews[tt_news]=13534&tx_ttnews[backPid]=737&cHash=05735c09c3
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