Derzeit tobt in der Öffentlichkeit ein Verleumdungsfeldzug gegen die Warner vor dem Klimawandel. Der ganze Klimawandel sei eine Erfindung der Klimaforscher. Diese hätten, um mehr Geld für ihre Forschung zu erhalten, Daten gefälscht, sie hätten entlastende Fakten verheimlicht, sie könnten nicht einmal richtig rechnen. Die an Skandale gewöhnte Öffentlichkeit glaubt sofort, das übliche Muster zu erkennen: Aha, es geht um sehr viel Geld und deshalb lassen sich gerissene Klimascharlatane dazu hinreißen, den Menschen Angst vor dem Klimawandel zu machen. Wir Verbraucher sollen in unserer Angst bloß die Mehrkosten für die teuren Erneuerbaren Energien freiwillig bezahlen.

Möglicherweise haben die Skeptiker sogar in Teilen recht, vielleicht haben wirklich einige Klimaforscher Daten gefälscht. Wir wissen es nicht und sind weit davon entfernt, eine pauschale Ehrenerklärung für alle Klimaforscher abzugeben.
Aber wir wissen etwas anderes. Wir wissen, dass CO2 in der Atmosphäre die Sonnenstrahlen zur Erde durchlässt, eine Rückstrahlung der erzeugten Sonnenwärme in den Weltraum aber erschwert. Dieser Effekt ist ähnlich wie der in einem Treibhaus, in dem es drinnen wärmer ist als draußen. Dieser "Treibhauseffekt" ist in gewissem Maße sehr nützlich, denn er hat dafür gesorgt, dass auf der Erde trotz der Weltraumkälte eine angenehme Temperatur herrschte. Die durchschnittliche Temperatur an der Erdoberfläche betrugt vor der Industrialisierung +15° C. Ohne den "natürlichen Treibhauseffekt" hätte sie bei -18° C gelegen. Dieser natürliche Treibhauseffekt wurde bereits 1824 von Joseph Fourier entdeckt und 1896 erstmals von Svante Arrhenius genauer beziffert.
Im Grunde war es bereits nach dieser Entdeckung ziemlich naiv, zu glauben, man könne den Anteil des CO2 an der Atmosphäre massiv erhöhen, ohne dass sich Folgen einstellen.
Statt dessen aber, nachdem sich immer dramatischer zeigt, dass es bei mehr CO2 in der Atmosphäre wärmer wird und Extremereignisse, wie Orkane, Überschwemmungen, Trockenperioden zunehmen, wird nach Ausreden gesucht. Man möchte trotzdem mit Kohle, Öl und Erdgas weitermachen, und die Warner vor weiteren CO2-Emissionen werden öffentlich in kränkender Weise beschimpft und verleumdet. So tut sich z.B. www.eike-klima-energie.eu ein "Europäisches Institut für Klima und Energie" in demagogischer Weise hervor. Die Stoßrichtung und das Niveau der Beiträge sei an folgendem Beispiel demonstriert:


Haben Sie es schon bemerkt?
 
Je mehr Wind- und Solarstromanlagen in unseren Landschaften umher stehen, desto dramatischer werden die täglichen Unwettermeldungen und Klima-Abnormalitäten.

2008 gab es wieder einen Weltrekord im Neubau von Wind- und Solarstromanlagen und auch 2009 wird daher wieder ein Jahr bereits prophezeiter Unwetterkatastrophen!

IPCC - der WELT-Klimarat - wer oder was ist das? Und welchen Zweck erfüllt er?


gefunden am 17.12.2009 unter http://www.wilfriedheck.de/ über einen Link bei www.eike-klima-energie.eu


Dieser Streit über gefälschte oder angeblich gefälschte Daten geht jedoch am Wesentlichen vorbei. Wir sollten uns den Ernst der Lage verdeutlichen, indem wir uns den alarmierenden Fakten zuwenden. Und dann müssen wir HANDELN!

Und was sind die Fakten?

Derzeit wird es wärmer auf dieser Erde in einem Tempo, das es in erdgeschichtlicher Zeit noch nie gegeben hat. Wirklich? Die Klimaskeptiker sagen doch, dass es kälter wird! Die Warner hingegen beschwören, dass ihre Daten korrekt seien. Die Klimaskeptiker hätten die Messwerte in den hohen nördlichen Breiten weggelassen, wo die Temperaturen in den letzten 10 Jahren am meisten angestiegen seien.
Kopenhagen-Diagnose s. auf Seite 13
Wie können wir nun herausfinden, was hier die Wahrheit ist?

Nun ja, es gibt eine ganz einfache Methode, auch ohne Messstationen herauszufinden, ob es kälter oder wärmer wird. Wenn es wärmer wird, schmilzt das Eis oder der Schnee. Fahren Sie mal wieder in Skiurlaub an einen Ort, wo Sie vor 10 oder 20 Jahren zur selben Jahreszeit gewesen sind! Besichtigen Sie einen der letzten Gletscher in Deutschland und lassen Sie sich zeigen, wie weit er noch vor 10 oder 20 Jahren gereicht hat. Oder schaun Sie sich Satellitenbilder vom Nordpol an. In dem hier verlinkten Vortrag finden Sie zwei Vergleichsaufnahmen vom Sommer 2006 und Sommer 1979
Oder erinnern Sie sich doch einmal daran, dass seit dem Jahr 2001 jedes folgende Jahr (mit zwei Ausnahmen) im Durchschnitt noch wärmer war als alle vorhergehenden Jahre seit Aufzeichnung der Temperaturen.

Oder fragen Sie mal die Einheimischen auf einer der Nordseeinseln, warum die dort trotz der angespannten Haushaltslage vor etlichen Jahren plötzlich höhere Deiche bekommen haben (natürlich nicht, weil es wärmer wird, sondern weil der Meeresspiegel steigt und weil die Gewalt der Stürme zunimmt).

Und was hat es mit den sogenannten Kipppunkten auf sich, vor denen jetzt einige Klimaforscher dringend warnen, gibt es so etwas wirklich?

Ja Kippen gibt es wirklich. Wenn das globale Klima kippen würde, bedeutet das, dass es dann endgültig zu spät ist. Selbst wenn von dann an keine weitere Kohle, kein Erdöl, kein Erdgas und keine Biomasse mehr verheizt würden, würde es von alleine immer wärmer werden und durch diese Erwärmung würden noch mehr Klimagase in die Atmosphäre geraten, so dass das Tempo der Aufheizung sich immer mehr beschleunigen würde. Es würde dann eine Art Kettenreaktion erfolgen, deren Ablauf und Ende keiner vorhersehen und möglicherweise auch keiner lebend überstehen kann.

Die Vorstellung, das globale Klima würde mit dem Kippen beginnen, wenn die Temperatur gegenüber der vorindustriellen Temperatur um 2 Grad angestiegen sei, ist Unfug. Das Gesamtsystem ist viel zu komplex, um seine Reaktionen genau vorherberechnen zu können. Und gerechnet hat das ohnehin noch niemand. Bisher hat man sich nur mit einzelnen subkontinentalen Klimaereignissen genauer befasst. Natürlich haben solche subkontinentalen Ereignisse, wie z.B. das Wegschmelzen der nördlichen Polkappe auch einen Einfluss auf das globale Klima. Aber unter welchen Voraussetzungen das gesamte globale Klima ins Kippen geraten würde, weiß heute noch keiner. Vielleicht beginnt das globale Kippen erst bei 2, 5 Grad, vielleicht bei 1 Grad oder vielleicht hat es sogar schon begonnen und uns ist nicht mehr zu helfen. Da es niemand exakt berechnen kann, empfiehlt es sich dringend, so schnell wie möglich jeden weiteren Ausstoß von CO2 zu unterlassen.

Die Gründe, die für eine Fortsetzung der fossilen Energienutzung genannt werden, sind demgegenüber absolut drittrangig und lächerlich. Das Jammern über die angebliche Mehrbelastung der Verbraucher ist ähnlich uneinsichtig wie das Geschrei kleiner Kinder, die oben in der Scheune zwischen dem Stroh ein Feuerchen machen wollen und denen die Eltern die Streichhölzer wegnehmen.

Ganz nüchtern naturwissenschaftlich ausgedrückt: Wenn man zu stark an einem scheinbar stabilen System rüttelt, dann kann es schwanken und schließlich sogar kippen. Regelungstechniker sprechen hier von der Auswirkung positiven Rückkopplungen. Und die Tatsache, dass das irdische Klimasystem noch nie gekippt ist, sondern nur etliche Schwankungen erlebt hat, beweist nicht, dass Kippen nicht möglich wäre. Auch der Zappelphilipp hat es erst nicht glauben wollen. Man muss das System nur energisch genug anstoßen.

Der Zappelphilipp

Nun hält ihn nichts mehr

Nach Wikipedia zur Veröffentlichung freigegeben

 
... Auch der Zappelphilipp hat es erst nicht glauben wollen. Man muss das System nur energisch genug anstoßen.

Einige Kippelemente sind relativ leicht zu verstehen:

Abschmelzen des Eises um den Nordpol herum.

Die Erwärmung von Luft und Wasser im nördlichen Eismeer lässt den polaren Eisschild wegschmelzen. Bisher hat das blendend weiße Eis die Sonnenstrahlung zurückgespiegelt. Nun wo es verschwindet, wird die Sonnenstrahlung nicht mehr zurückgeworfen. Sie kann in das Meerwasser tief eindringen und es nachhaltiger erwärmen. Je mehr Eis weggeschmolzen ist, desto weniger Sonnenstrahlen werden reflektiert und umso mehr Sonnenstrahlen dringen erwärmend in das Meereswasser ein. (Und umso schneller erwärmt sich das nördliche Eismeer).

Verminderung der CO2-Aufnahme der Meere

Wasser nimmt Kohlendioxid (CO2) aus der Luft auf. Je wärmer allerdings das Wasser ist, desto weniger CO2 nimmt es auf. Bei noch größerer Erwärmung gibt das Wasser das CO2 sogar wieder ab. Durch die Erwärmung des Meerwassers wird die Aufnahmefähigkeit des Meerwassers für CO2 vermindert. An besonders warmen Stellen nimmt das Meer überhaupt kein CO2 mehr auf, sondern gibt seinerseits CO2 in die Atmosphäre ab - wie eine geöffnete Sprudelflasche, die man erwärmt. Mehr CO2 in der Atmosphäre vermindert die Abstrahlung von Wärme in den Weltraum. (Und umso schneller erwärmt sich die untere Atmosphäre und das Meerwasser).

Auftauen des Permafrostbodens

20-25 % der Landflächen der Erde sind Permafrostböden. Man findet sie im hohen Norden. Der Permafrost hält Methangasblasen im tiefgefrorenen Sumpfboden fest. Diese stammen von im Boden lebenden Mikroorganismen. Die zunehmenden Temperaturen führen zum Auftauen des Permafrostbodens. Beim Auftauen entweicht das Methan in die Atmosphäre. Zunehmende Erwärmung der Bodenschichten begünstigt weitere Methangasbildung. Methan hat eine noch größere Treibhausgaswirkung als CO2. Je mehr der Permafrostboden auftaut, desto mehr Treibhausgas wird frei und desto schneller erwärmt sich die untere Erdatmosphäre (und umso schneller taut der Permafrostboden).

Mehr Informationen zu Kipppunkten

Eine leicht verständliche Aufzählung und Erläuterung möglicher Kippunkte veröffentlicht das Umweltbundesamt unter
http://www.umweltbundesamt.de/uba-info-presse/hintergrund/kipp-punkte.pdf
oder das Potsdamer Institut für Klimafolgenforschung unter
http://www.pik-potsdam.de/aktuelles/pressemitteilungen/archiv/2008/kippelemente-im-klimasystem-der-erde?set_language=de

Der Monsun kann unregelmäßig werden

Der Monsunwind- und -regen reagiert auf die Temperaturunterschiede zwischen Meer und Land. Wenn z.B. der Monsunregen unzuverlässig wird, in manchen Jahren zunimmt, in anderen ausbleibt (einer der möglichen Kipppunkte) brechen großflächige Hungersnöte aus.

Abbrennen der Wälder, Steppen und Savannen

Genauer erforscht sind bisher 9 einzelne Kippelemente an verschiedenen Stellen des Globus. Wie es sich auf das GESAMTE Erd-Klima auswirkt, wenn an mehreren dieser Kippstellen mehr CO2 in die Atmosphäre abgegeben wird, wurde bisher noch nicht im Einzelnen untersucht. Man kann die Tendenz jedoch schon jetzt erkennen. Die Klimaforscher werden angesichts der gehässigen Angriffe, die sie zu erwarten haben, erst dann an die Öffentlichkeit treten, wenn sie es mit 90 prozentiger Sicherheit wissen.
Angesichts dessen, was für uns alle auf dem Spiel steht, müssen wir früher reagieren. Uns sollte bereits die geringe Möglichkeit genügen, dass es zu einem sogenannten galoppierenden Treibhauseffekt kommen kann:
Wälder halten eine Menge an Kohlenstoff gebunden, die etwa 60 % der im CO2 der Atmosphäre enthaltenen Kohlenstoffmenge entspricht. Wenn es wärmer wird, trocknen die Wälder aus und werden durch Blitzschläge, Brandstiftung usw. immer leichter und unlöschbarer ein Raub der Flammen. (Die Zahl der Blitzschläge nimmt mit steigender Temperatur zu - Sommergewitter gibt es bekanntlich um so mehr, je heißer es wird). Durch das vermehrte Abbrennen von Wäldern, Steppen und Savannen steigt die Menge des Klimagases CO2 in der Atmosphäre weiter an. Außerdem nimmt die Menge des Blattgrüns ab, und damit wird die Photosynthese (d.h. die Rückholung von CO2 aus der Atmosphäre) vermindert. (Und je wärmer es wird, umso größer wird die Gefahr weiterer Brände).

Emissionshandel oder Erneuerbare Energien?

Der Emissionshandel setzt auf ein CO2-Reduktionstempo, welches durch Neubau von moderneren Kohle- oder Gaskraftwerken notdürftig erreicht werden kann. Nach Beurteilung des Solarenergie-Fördervereins Deutschland würde eine Umstellung der Energieversorgung auf modernere fossile Kraftwerke jedoch den CO2-Gehalt der Atmosphäre viel zu langsam reduzieren, weil neue fossile Kraftwerke Lebensdauern von 40 Jahren oder mehr haben. Aus diesem Grund wäre zu prüfen, ob fossile Kraftwerke überhaupt noch unter der Prämisse eines angeblichen Gemeinwohlinteresses eine gesetzliche Privilegierung verdienen.

Der Solarenergie-Förderverein Deutschland empfiehlt jedenfalls neben den selbstverständlichen Anstrengungen zur Erhöhung der Energieeffizienz, zur Wärmedämmung von Neu- und Altbauten den energischen Neubau von Solarstromanlagen-, Wind- und Geothermiekraftwerken, den Bau von Anlagen zur Biogasgewinnung aus Gülle und Klärwässern, sowie den Bau von Warmwasserkollektoren - möglichst mit Ganzjahresspeichern. Diese Aufgabe kann Deutschland ohne Absprache mit den anderen Industrienationen sofort in Angriff nehmen.

Die Bevölkerung ist bereit, eine solche Vorreiterrolle mit zu tragen. Eine Forsa-Umfrage vom 14.12.09 ergab, dass 81 Prozent der Befragten lieber Investitionen in den Ausbau der Erneuerbaren Energien lenken wollen als in herkömmliche Energien wie Kohle, Gas oder Atomkraft zu investieren.