Als Themen kamen vor: Speicherung von Elektrizität und Wärme, für kleine, dezentrale Anwendungen und Großspeicher, für Kurz- und Langzeitspeicher. Weiterhin gab es zahlreiche Anwendungsbeispiele und Bedarfsstudien.
So wurde eine vom VDE in Auftrag gegebene Studie zum Bedarf an Speichern vorgestellt. Als Schwerpunkt wurde berichtet, dass in absehbarer Zeit kein Speicherbedarf existiert. Ab 2020 sieht die Studie jedoch sehr wohl einen Bedarf, was aber leider fast immer beim Zitieren dieser Studie unter den Tisch fällt. Hinzu kommt, dass diese Studie als Grundannahme auf dem Entwicklungsszenario der Bundesregierung beruht, dessen geplanten Ausbauziele der Solarenergie schon jetzt deutlich von der Wirklichkeit übertroffen werden, sodass die Ausbauannahmen der Studie sehr wahrscheinlich schon deutlich früher eintreffen werden und damit der Bedarf an Speichern.
Der Ausbau geht tatsächlich so schnell, dass in absehbarer Zeit elektrische Speicher in deutlich größerem Umfang als heute bereitstehen müssen. Damit dann Speicher in großem Maße preisgünstig vorhanden sein werden, müssen heute schon die Grundlagen gelegt werden und Fördermodelle eingeführt werden.
Als weiteres Hindernis für den Ausbau zeigt sich nämlich inzwischen, dass manche Anschlussleitungen nicht stark genug dimensioniert sind, um die Energie von Wind- und Solaranlagen immer transportieren zu können. Das heißt, eine Verzögerung beim Ausbau von Speichern kann nächstes Jahr schon die Dynamik der Energiewende gefährden.
Das Thema an sich ist auch in der Politik angekommen. So hatte Bundesumweltminister Peter Altmaier die Ehre, einen Vortrag auf der Konferenz zu halten. Ähnlich wie bei seinem Besuch in Aachen im Oktober betonte er, wie wichtig das Thema Speicher für die Energiewende sei. Die Konsequenzen, die er und seine Regierung daraus ziehen, sind jedoch bei weitem nicht adäquat. Notwendig wäre jetzt ein umfangreiches Anreizprogramm aufzulegen, das ähnlich wie das EEG vor rund 10 Jahren zu einer von niemandem erwarteten Preisreduktion von Solar- und Windenergie und dem damit verbundenen Wachstum geführt hat. Dieses Programm müsste vor allem Kaufanreize für Speicher schaffen, um die Lernkurve der Speicherindustrie weiter zu bringen. Damit könnten wir dann in wenigen Jahren, wenn es wirklich notwendig wird, bezahlbare Speicher haben. Stattdessen will das Umweltministerium 20 Mio. Euro spendieren, um Forschung und Entwicklung von Speichern zu unterstützen. Das Geld geht dann wahrscheinlich in sogenannte Zukunftstechnologien, mit denen in der Zukunft alle Probleme wie von Zauberhand gelöst werden.
Insgesamt scheint mir als Fazit dieser Konferenz: Das Thema Speicher ist in der Wissenschaft, der Öffentlichkeit und sogar der Politik angekommen. Aber offensichtlich ist der überwiegenden Mehrheit der Akteure die Dringlichkeit des Themas nicht bewusst. Es werden noch immer Speichertechnologien von Morgen vorgestellt. Studien werden so interpretiert, dass heute noch kein Handlungsbedarf sei. Die Politiker sehen inzwischen, dass das Thema wichtig werden wird, aber der Tenor ist, dass noch viel Zeit dafür sei. Das Verhalten der beteiligten Wissenschaftler, Medien und Politiker erscheint mir so, als ob wir noch immer am Anfang der Energiewende steckten.
Dabei sind wir mit 25% Erneuerbaren Stromanteil in 2012 mittendrin!