Wir beim SFV setzen nicht auf eine Strategie, die mit den Stichworten Kyoto, Klimakonferenzen und Emissionshandel umschrieben werden kann. Wir setzen nicht auf internationale Absprachen, sondern auf nationale Aktivitäten; auf deutsche, auf englische, auf griechische, auf chinesische .. auf alle, die unserem Beispiel folgen oder die selber vorangehen wollen. Aber wir warten nicht, dass die Anderen anfangen.
WIR drängen darauf, dass - gleichgültig, wie sich die Anderen verhalten - auf jeden Fall WIR SELBER, d.h. UNSER Gemeinwesen alles tun muss, um die bisherige klimaschädliche Energiebereitstellung aus fossilen Energien so schnell wie möglich durch Erneuerbare Energien zu ersetzen. Deutschland soll seine Energieversorgung auf 100 Prozent Erneuerbare Energien umstellen.
Dass dies möglich ist, erklären wir mit dem Informationsprogramm http://www.energiewenderechner.de/de/ im Internet.
Auch global gesehen verspricht unsere Strategie Erfolg, denn Massennachfrage führt zu Massenproduktion und Massenproduktion verbilligt die Solarmodule. Schließlich wird weltweit niemand mehr fossile Kraftwerke bauen, ganz einfach, weil Solaranlagen mit Batteriespeichern billiger sind. Folgt nun also ein flammender Appell an alle Deutschen, jetzt endlich Solaranlagen auf ihren Häusern zu errichten?
Nein, wir meinen nicht, dass Appelle unsere Landsleute zum massenhaften Bau von Solaranlagen veranlassen würden. Wir brauchen vielmehr eine lukrative Einspeisevergütung für Strom aus Sonnenenergie! Wer eine teure Solaranlage errichtet, anstatt sein Geld gewinnbringend anzulegen, soll durch die Einspeisevergütung belohnt werden. Dafür kämpfen wir seit über zwanzig Jahren. Erst hat man uns verlacht, dann hat man bemerkt, dass das System Erfolg hat und jetzt beschneidet Schwarz/Gelb die Einspeisevergütung, um ihr die Attraktivität zu nehmen.
Die dabei verwendeten Argumente sind falsch - und die Akteure müssten das wissen!
Es stimmt nicht, dass die Stromkunden durch die Umlage der Einspeisevergütung auf den Strompreis stärker belastet werden. Das Gegenteil ist der Fall.
Es stimmt nicht, dass die Solarenergie auch mit geringeren Vergütungen genauso schnell wachsen würde. Die Herstellung von Solarmodulen erfolgt in automatisierten Produktionsanlagen, die, einmal eingerichtet, nicht mehr wesentlich verbessert werden können. Eine Verbesserung der Produkte ist nur durch den Bau neuer Produktionsanlagen möglich, in denen die Erfahrungen der bisherigen noch laufenden Produktionsanlagen berücksichtigt werden.
Es stimmt nicht, dass die Solarhersteller überhöhte Gewinne erzielen, denn Gewinne, die in den Neubau von Solar-Produktionsanlagen investiert werden, sind nicht überhöht, sondern genau an der richtigen Stelle reinvestiert.
Im Meinungsstreit um die richtige Höhe der Solarstromvergütung oder ihrer Absenkung wird außerdem immer wieder die Hierarchie der Argumente übersehen. Kleinigkeiten und Nebensächlichkeiten drängen sich vor. Immer wieder wird vergessen: Oberste Wichtigkeit hat die schnelle Ablösung von Atom- und fossiler Energie.
Jeder weiß, dass bei einer Verminderung der Solarvergütung der Ausbau der Solarenergie verlangsamt wird. Trotzdem lassen sich sogar die Verteidiger der PV auf eine Diskussion über die angemessene Höhe der Gewinne in der Solarbranche ein. Mir persönlich ist das unbegreiflich. Wenn ich meine Enkelkinder in Lebensgefahr sehe, dann unternehme ich nichts, was die Rettung verzögern könnte.
Die Energiewirtschaft allerdings sieht das Anwachsen der Solarenergie ausschließlich unter dem Gesichtspunkt, dass ihre Gewinne geschmälert werden. In einer Studie bestätigt das der Energiewirtschaft nahestehende Arrhenius-Institut, dass insbesondere die Solarenergie die Energiewende vorantreibe und appellierte unverblümt an die Bundesregierung, das Anwachsen der Photovoltaik zu verlangsamen.