Unter der Überschrift "Weniger Geld für Sonnenstrom" versteigt sich Verbraucherschützer Krawinkel in der Frankfurter Rundschau vom 14.09.09 zu der Forderung "... Aufgrund der jüngsten Entwicklung ist allerdings vorab eine Absenkung der Vergütung um einmalig 30 Prozent gerechtfertigt."

Zur Erinnerung für unsere Leser: Die "jüngste Entwicklung" besteht darin, dass zum 1. Januar 2009 die Einspeisevergütungen für Solarstrom bereits um 8 bis 10 Prozent gesenkt wurden und dass dann im ersten Halbjahr 2009 nur noch ein Drittel so viel Solarmodule auf deutsche Dächer montiert wurden wie im ganzen Jahr 2008.
Wir gehen davon aus, dass Holger Krawinkel diese Zahlen kennt und fragen uns, wovor er eigentlich die Verbraucher schützen will. Vor der Photovoltaik vielleicht?

Wollen wir eine neue Technik oder wollen wir weiter mit Atom- und Kohlestrom versorgt werden. Geld oder das Leben?

Eine Senkung der Herstellungskosten bei allen neuen Techniken erfolgt erfahrungsgemäß nur durch Massenproduktion. Die Wirtschaftswissenschaften haben aus den Erfahrungen von Generationen sogar empirisch ein Gesetz hergeleitet, die Lernkurve.

Jede Verdoppelung der weltweit insgesamt hergestellten - der kumulierten - Menge führt zu einem Rückgang der Stückkosten um etwa 20 Prozent.

 

Massenproduktion ist bekanntlich nur durch steigende Nachfrage zu erreichen. Steigende Nachfrage setzt voraus, dass man in der Zeit des Wachstums auch bereit ist, Geld für die neue Technik auszugeben.

Wir haben noch nie gehört, dass eine neue Technik dadurch eingeführt wurde, dass man ihr gleich zu Beginn den Geldhahn zugedreht hat. Unser Verdacht: Wer über die angeblich unbezahlbaren Kosten der Photovoltaik jammert, spielt das Spiel der Stromwirtschaft.