Auszug aus dem Koalitionsvertrag zum Thema: "Erneuerbare Energien":

"(...) "Wir werden mit Wirkung zum 1.1.2012 eine EEG-Novelle auf den Weg bringen, die die Wettbewerbsfähigkeit der jeweiligen Technologie wahrt. (...) Wir werden mit einer Anhörung in den Dialog mit der Solar-Branche und Verbraucherorganisationen treten, mit welchen Anpassungen kurzfristig Überförderungen bei der Photovoltaik vermieden werden können. Dabei werden wir auch prüfen, wie die Förderung der Freiflächen-Anlagen noch stärker auf die Nutzung von versiegelten oder vorbelasteten Flächen ausgerichtet werden kann."

Kommentar des SFV:

In dieser Passage zeigt sich die verständliche Suche der Umweltpolitiker nach Lösungen für das Problem des fortwährenden Verbrauchs naturnaher Flächen.

Dabei gibt es ein riesiges, bisher kaum genutztes und unbeachtetes Potential bereits versiegelter Flächen. Ein Blick aus der Vogelperspektive auf unsere Städte zeigt die unübersehbare Menge kleinteiliger Dachflächen, die noch auf PV-Anlagen warten - genau dort, wo auch der PV-Strom benötigt wird. Leider ist bisher jedoch der prozentuale Anteil der PV-Nutzung auf kleinen Dach- und Fassadenflächen ständig weiter zurückgegangen. PV-Anlagen bis 5 kWp - also Anlagen, die Platz auf Einfamilienhäusern finden - stellten im zurückliegenden Jahr von 1.Okt. 2008 bis 30.9.09 nur noch 3 Prozent der neu installierten Leistung. Hier wird ökologisch hochinteressantes Potential verschenkt.
Diese Fehlentwicklung beruht auf zwei unterschiedlichen Effekten, die bei der bisherigen Förderung zu wenig beachtet wurden.

Erstens ist zu bedenken, dass Großanlagen, insbesondere Freiflächenanlagen mit hunderttausenden gleichartigen Aufständerungen errichtet werden können, deren Massenanfertigung kaum noch Entwicklungsarbeit erfordert, während die Entwicklung geeigneter photoaktiver Normteile für den Witterungsschutz von Dach- und Fassadenflächen mangels besonderer Fördermaßnahmen sozusagen eingeschlafen ist. Hier zeigt sich die Notwendigkeit eines besonderen Bonus für dach-und fassadenintegrierte PV-Anlagen.

Zweitens bedeutet der Bau vieler kleiner Anlagen anstelle weniger großer Anlagen für die Installateure erheblich mehr Aquisitionsarbeit, mehr Planungs- und Organisationsarbeit, so dass sie gezwungen sind, höhere Preise zu verlangen, die jedoch nicht durch die Einspeisevergütung gedeckt sind. Geradezu widersinnig erscheint es, dass das Wachstum bei den Großanlagen zur zusätzlichen Reduzierung bei den Kleinanlagen geführt hat.

Der SFV regt deshalb an, für Solarstromanlagen bis 10 kWp die Degression beim Übergang auf das Jahr 2010 völlig auszusetzen.