Wenn Klimaschutz nur aus Emissionshandel, Energiesparen und Verzicht bestünde, dann wäre in der Tat die Lage aussichtslos. Glücklicherweise haben aber Ingenieure in Europa, Japan und USA eine Reihe von Erfindungen gemacht, mit denen Energie emissionsfrei aus Sonne und Wind gewonnen werden kann. Mit Hilfe dieser Erfindungen und altbekannten Techniken wie die Wasserkraft werden in Deutschland schon 16 Prozent des Strombedarfs erzeugt und die Menge der installierten Anlagen steigt ständig. Die Massenproduktion senkt bereits die Kosten. In wenigen Jahren kann Strom aus solchen Anlagen billiger sein als Strom aus Kohle-, Öl- und Gaskraftwerken. Dann werden auch die ärgsten Klimamuffel - weltweit - schon aus Preisgründen lieber Solaranlagen, Windanlagen und Stromspeicher einkaufen als Dieselgeneratoren oder Kohlekraftwerke.
Am wirkungsvollsten ist es deshalb, wenn wir nicht auf die anderen warten, sondern BEI UNS im Land die neuen Techniken zur Marktreife bringen und durch gesetzliche Verbesserungen und Anreize diesen Vorgang noch beschleunigen. Das ängstliche Schielen darauf, ob andere Staaten einen ähnlichen Beitrag wie wir zum Klimaschutz erbringen, ist unsinnig, fast sogar lächerlich: Wann hat jemals ein Land die Entwicklung neuer Produkte davon abhängig gemacht, ob die anderen Länder einen "angemessenen Anteil" beitragen? Hat Henry Ford darauf gewartet, dass in Deutschland das Automobil in die Massenproduktion kam? Hat Microsoft erst dann mit der Verbreitung von Windows Ernst gemacht, nachdem europäische Firmen versichert haben, sie würden auch einen angemessenen Anteil an Computerprogrammen erstellen? Völlig absurd, solche Ideen! Soll vielleicht die deutsche Firma Enercon - Weltmeister beim Bau von Windanlagen - zögern, weil viele andere Länder keinen Anteil an der Windradproduktion aufweisen können?
Merkwürdig, dass viele Menschen noch immer nicht die wirtschaftlichen Chancen begriffen haben, die - auch im Klimaschutz - demjenigen winken, der mit seinen Produkten früher die Marktreife erreicht und den Weltmarkt erobert.
Die Gegner der Energiewende stehen mitten unter uns. Dabei tut ihre Motivation nichts zur Sache. Im Hinblick auf das Endergebnis ist es nämlich gleichgültig, ob jemand die Erneuerbaren Energien als Konkurrenz ansieht und sie deshalb verhindert, oder ob er durch Vorurteile und Zweifel zum Bremser wird. Die Gegner fordern Verlängerung der Laufzeiten für die Atomkraftwerke, angeblich um Zeit für den Ausbau der Erneuerbaren Energien zu gewinnen, und sie erschweren im selben Bundesland die Genehmigungsvoraussetzungen für den Neubau von Windanlagen auf das Unerträglichste.
Die Gegner/Bremser jammern, wenn bei der Solarenergie Gewinne gemacht werden - so als gäbe es in anderen Zweigen der Energiewirtschaft nicht erheblich höhere Gewinne und haben es jetzt durchgesetzt, dass die Einspeisevergütung für Solarstrom in diesem Jahr (2010) sogar gleich drei mal drastisch gesenkt wurden. Sie halten sich für Wirtschaftsexperten und haben noch nicht einmal begriffen, dass Unternehmer sich nur dann einer neuen Technik zuwenden, wenn sie mit ihr höhere Gewinne erzielen können als mit der bisherigen Technik. Sie beklagen, dass die Gewinne bei der Produktion von Solaranlagen auf Kosten der Verbraucher gemacht werden - so als würden Gewinne in anderen Zweigen der Energiewirtschaft von einer guten Fee überreicht. Sie schwärmen von den 100 Milliarden, die man durch Verlängerung der Atomlaufzeiten gewinnen könne und verschweigen, dass diese 100 Milliarden den Stromverbrauchern aus der Tasche gezogen werden. Sie schreiben in einer hochbezahlten Studie für das Umweltministerium den Satz "Eine Fortsetzung dieser Wachstumsentwicklung (der Photovoltaik) über einen längeren Zeitraum ist in Deutschland nicht vorstellbar". Sie offenbaren damit einen erschreckenden Mangel an Fantasie oder schlimmer noch einen erschreckenden Mangel an wirtschaftlichem Hintergrundwissen. So hat z.B. das rasante Wachstum des Handy-Markts erst dann aufgehört, als jeder überhaupt in Frage kommende Bürger mindestens ein Handy hatte, und von einer solchen Sättigung ist der Photovoltaik-Markt noch meilenweit entfernt! Wahrscheinlich können sich die gleichen Leute auch nicht vorstellen, dass der Meeresspiegel steigt, wenn alle Gletscher abschmelzen, oder dass bei höheren Temperaturen mehr Wasser verdunstet, was dann ja auch irgendwo wieder runterkommt (z.B. in Pakistan oder in Ostdeutschland).
Wichtig ist, dass wir die Hoffnung nicht aufgeben und jede Chance ergreifen! Für technisch Interessierte haben wir ein super-interessantes Informations- und Selberrechne-Programm ins Internet gestellt, [link:http://www.energiewenderechner.de, den Energiewenderechner].
Für Bremser, Zweifler und Verzweifelte haben wir die Möglichkeit eines vollständigen Umstiegs auf Erneuerbare Energien ganz kurz und anschaulich auf unserem Flyer 100 % dargestellt. Machen Sie sich die Freude und schauen Sie ihn an. Kopieren Sie den Flyer, geben ihn weiter. Legen sie ihn Ihren Briefen bei. Vielleicht können Sie den Flyer sogar als kostenlose Werbung Ihrer Zeitung beilegen - fragen Sie einfach mal nach. Die Versorgung mit 100 Prozent heimischen Erneuerbaren Energien muss im Gespräch bleiben!