Mit seiner Pressemitteilung vom 8.7.2013 preist Bundesumweltminister Altmaier den Rückgang des solaren Ausbaus um 40 - 50% als "großen Erfolg".
Die Vergütungssätze für PV seien in den letzten Jahren drastisch um zwei Drittel abgesenkt worden - allein 2012 um bis zu 30%.
Die durch neue Anlagen entstehenden Kosten hätten sich seit 2010 um rund 85 % reduziert.
Soweit die Pressemitteilung des Umweltministers, die wir im vollen Umfang im Kasten weiter unten unter wiedergeben.

Dazu ein Kommentar des Solarenergie-Fördervereins Deutschland:

Wenn es Aufgabe des Bundes-Umweltministers war, das Wachstum der Solarenergie rückgängig zu machen, so hat er diese Aufgabe vorbildlich gelöst.

Doch es scheint in Vergessenheit zu geraten, wofür wir die Solaranlagen dringend brauchen - und zwar so schnell wie möglich.

Zwei Stichworte sollten genügen:

  • Abschaltung aller Atomkraftwerke,
  • Klimawandel bekämpfen.

 

Pressemitteilung des Bundesministerim für Umwelt:
Reform der PV-Förderung erweist sich als großer Erfolg
Nr. 103/13 | Berlin, 08.07.2013

Im Juni 2012 haben Bundestag und Bundesrat die Reform der Photovoltaik-Förderung verabschiedet. Ein Jahr später zieht Bundesumweltminister Peter Altmaier eine positive Bilanz. "Die Reform wirkt. Der Ausbau der Photovoltaik ist jetzt auf einem nachhaltigen Kurs", sagte Altmaier.

"Der Erfolg der Reform der PV-Förderung übertrifft die seinerzeit geäußerten Erwartungen bei weitem", sagte Altmaier. "Nach zwei
Gesetzesnovellen in den Vorjahren, die weitgehend wirkungslos blieben, wurden erstmals die Ziele der Reform vollumfänglich erreicht."

Nach 3 Jahren mit Rekord-Ausbauzahlen von jeweils über 7.000 MW kehrt der Ausbau in diesem Jahr erstmals wieder auf den vorgesehenen Pfad von 2.500 – 3.500 MW zurück. Derzeit werden monatlich ca. 300 bis 350 MW neu zugebaut, bis Ende Juni lag der Zubau für 2013 bei insgesamt 1.800 MW.
Das ist ein Rückgang von 40-50%, aber immer noch ein beachtlicher Ausbau, der voll im Zielkorridor der Energiewende liegt.

Die Vergütungssätze für PV wurden in den letzten Jahren drastisch um zwei Drittel abgesenkt (allein 2012 um bis zu 30%). Derzeit betragen die Vergütungssätze für Kleinanlagen 15,07 ct und für Freiflächenanlagen 10,44 ct. Im Herbst wird die Vergütung für Freiflächenanlagen erstmals unter 10 ct absinken.

Die durch neue Anlagen entstehenden Kosten haben sich seit 2010 um rund 85 % reduziert. Während die im Jahr 2010 installierten Anlagen EEG-Differenzkosten von rund 2,2 Milliarden Euro verursachten, werden die in diesem Jahr installierten Anlagen lediglich rund 300 Millionen Euro verursachen.

Durch die Kostendegression wurde nicht nur die zuletzt außer Kontrolle geratene Ausbaudynamik gebremst, sondern zudem die Struktur des Ausbaus verändert: Neue Anlagen werden zunehmend zum Zwecke des Eigenverbrauchs von Strom installiert, was die Differenzkosten für die EEG-Umlage weiter senkt. Der Neuausbau von PV ist damit nicht länger ein Kostentreiber für den Anstieg der EEG-Umlage. Der Effekt des Neuzubaus wird im Jahre 2013 voraussichtlich unter 0,1 ct kwh liegen.

Derzeit sind in Deutschland 34 GW PV installiert. Die Förderung für neue Anlagen läuft bei Erreichen von 52 GW aus, so dass davon auszugehen ist, dass die PV ab 2017/2018 ganz ohne EEG-Einspeisevergütungen marktfähig sein wird.